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Angst vor Konjunktureinbruch übermannt Anleger
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Marktausblick: Angst vor Konjunktureinbruch übermannt Anleger
Anleger werden risikoscheu
MM-Warburg-Chefvolkswirt Klude rechnet nicht damit, dass der DAX in den kommenden drei Monaten über das jüngste Hoch hinauskommen wird. Große Kursverluste hält er allerdings ebenfalls für unwahrscheinlich. "Die Frage ist, welche Konjunkturabkühlung bereits in den Aktienkursen eingepreist ist. Der DAX wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter elf bewertet. Das zeigt schon, dass die Wachstumserwartungen relativ gering sind", sagt er.
"Der Rentenmarkt sagt die Konjunkturentwicklung meistens präziser voraus als der Aktienmarkt", sagt Karsten Mergen, Fondsmanager beim Vermögensverwalter Rheinische Portfolio Management. "Inzwischen ist auch am Aktienmarkt die Botschaft angekommen, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen wird, Leitzinserhöhungen nach hinten geschoben werden und Inflation zur Zeit kein Thema ist." Er betont aber, dass es derzeit keine Anzeichen für eine erneute Rezession (Double Dip) in den USA gebe.
Rainer Guntermann, Rentenmarktexperte der Commerzbank, schließt sich Mergen an: "Wir halten eine Doppel-Rezession in den USA weiterhin für unwahrscheinlich und erwarten kurzfristig wieder etwas positivere Daten", sagt er. Die anstehenden Zahlen aus den USA werden die Sorgen vor einem Konjunktureinbruch zumindest nicht weiter verstärken, meint der Analyst. Diese Ängste ließen die Anleger in den vergangenen Tagen in Bundesanleihen flüchten, die als sicherer Hafen gelten.
Die hohe Nachfrage sorgte für fallende Renditen: Zehnjährige Staatsanleihen der Bundesrepublik warfen am Freitag zeitweise nur noch 2,388 Prozent ab - so wenig wie noch nie. Eine Gegenbewegung sei aber keinesfalls ausgemacht, meint Guntermann. Schließlich sei der Risikoaufschlag, den die Anleger für Anleihen der Euro-Peripherie verlangen, zuletzt wieder gestiegen.
Bestes Beispiel ist Italien: Am Freitag stieg der Renditeaufschlag (Spread) zehnjähriger Papiere im Vergleich zu Bundesanleihen um sechs auf 148 Basispunkte. Italien borgte sich mit zwei Bonds 6 Mrd. Euro bei Investoren. Die Emissionen waren nur etwa 1,2-fach überzeichnet. In den vorangegangenen Auktionen hatten Anleger die Papiere deutlich stärker nachgefragt. Daher steht kommende Woche auch die Emission irischer Papiere im Fokus - das Land kämpft mit hohen Staatsschulden und ist auf das Vertrauen der Investoren angewiesen. Ohne Probleme wird sich dagegen wohl Deutschland 6 Mrd. Euro über eine zehnjährige Bundesanleihe besorgen können - trotz der mageren Rendite.
Die Risikoscheu der Anleger zeigt sich auch an den Einbußen des Euro. Die Gemeinschaftswährung verlor auf Wochensicht 3,8 Prozent und kostete am Freitagabend 1,2775 Dollar. "Der Euro ist wieder in sein altes Muster zurückgefallen", sagt Eugen Keller, Devisenmarktanalyst beim Bankhaus Metzler. Dennoch traut er dem Euro in den kommenden Tagen eine Erholung zu: "Wir rechnen mit einem flachen Aufwärtstrend, der dann die Basis dafür bereiten sollte, dass der Euro wieder in Richtung 1,30 Dollar steigen wird." Auch die Devisenexperten von Barclays erwarten eine technische Gegenbewegung des Euro.
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14.08.2010
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