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AKW-Laufzeiten: Gefährliche Arroganz der Energiekonzerne
Leitartikel Die Energieversorger verlangen statt einer Brennelementesteuer die Einführung eines Atomfonds - der sie nichts kosten würde, wohl aber den Steuerzahler. Mit solchen unrealistischen Forderungen setzen die Konzerne die Verlängerung der Akw-Laufzeiten aufs Spiel.Niemand kann es den Energiekonzernen vorwerfen, wenn sie sich um ihre Gewinne sorgen. Dass Eon , RWE , EnBW und Vattenfall sich für längere Laufzeiten ihrer lukrativen Atomkraftwerke einsetzen, ist daher ebenso verständlich wie ihre Kritik an der Brennelementesteuer. Dennoch sollten die "großen vier" es nicht übertreiben. Zur Wahrung ihrer Interessen sind sie auf politischen Rückhalt angewiesen - doch den drohen sie nun zu verspielen.
So klingt es stark nach Erpressung, wenn sie warnen, sie würden bei der Einführung der Steuer die Investitionen in die Stromnetze zusammenstreichen. Sie schaden damit ihrer Argumentation, dass der Strom aus Kernkraftwerken zuverlässig und wetterunabhängig geliefert wird - bei maroden und überlasteten Netzen geht das nicht.
Auch ihr Vorschlag, die Steuer durch einen Atomfonds zu ersetzen, ist bei genauerer Betrachtung unsinnig. Denn ginge es nach den Vorstellungen der vier, hieße das: Sie behalten alle Gewinnchancen, der Staat trägt das gesamte Risiko.
So soll der Fonds zunächst Kredite aufnehmen, um Zahlungen an den Staat leisten zu können. Erst die Zusatzgewinne aus der längeren Laufzeit der Meiler wollen die Betreiber dazu verwenden, Kredite zu tilgen. Das wäre für sie gleich doppelt lohnend: Zum einen würden die Konzernbilanzen nicht belastet, zum anderen würden die längeren Laufzeiten zementiert. Denn künftige Regierungen werden warten, bis die Milliardenkredite des Fonds plus Zinsen zurückgezahlt sind - anderenfalls müsste der Steuerzahler dafür aufkommen.
Das Argument, durch den Fonds bekämen die Energieversorger endlich Planungssicherheit, zieht nicht. Die hatten die Konzerne bereits: durch den 2001 mit Rot-Grün vereinbarten Atomausstieg. Nicht die Politik hat diesen Konsens aufgekündigt, sondern die Versorger. Nun dürfen sie sich nicht beschweren, wenn Schwarz-Gelb für längere Laufzeiten eine Gegenleistung erwartet - in Form einer Gewinnbeteiligung zugunsten des Bundeshaushalts.
Treten die Konzerne aber auch weiterhin derart arrogant auf, könnten sie am Ende sogar mit leeren Händen dastehen. Denn selbst ihre größten Unterstützer werden irgendwann zu zweifeln beginnen, ob es die Risiken für die Energieversorgung und die Staatskasse wirklich wert sind, weiterhin für die unpopuläre Laufzeitverlängerung zu kämpfen.
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13.08.2010
© 2010 Financial Times Deutschland
Kommentare
- 14.08.2010 15:53:20 Uhr stiv: Gefährliche Arroganz der Energiekonzerne
- 14.08.2010 15:05:55 Uhr Sagawe: Laufzeitverlängerung Atomkraft
- 13.08.2010 15:30:13 Uhr mave: Ein Fonds in anderer Ausprägung wäre doch g...
- 13.08.2010 13:05:44 Uhr Maximilian: Wen wunderts??
- 13.08.2010 12:49:49 Uhr WILHER: KKWs stilllegen
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Gefährliche Arroganz der Politiker und der Verfasser der Berichte. Man schreibt irgendein Artikel ohne genaue Hintergrunde Bilanzen zu kennen und zu verstehen. Wichtig ist Unruhe zu stiften ,gegen die es nocht Ihre Imperien im Griff haben um in die Hände zu geben die es vernichten. Unsere Politiker sin zur Zeit auf Pirsch alles zu vernichten und zu bestrafen was noch gesunden Verstand und Bilanzen vorweisen kann.
Das grösste Erparnis können sie leisten, tun sie aber nicht. Erfahrung hat gezeigt es, wird belohnt und geehrt für Leistungslosiggkeit. Wir haben nichts gelernt und wir werden nie lernen aus Vergangenheit.
Mit freundlichen Grüssen