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Verlustgeschäft: Barilla verkauft Bäckerkette Kamps
Exklusiv Einst ein Börsenstar, dann vom Gründer ans Nudelimperium verkauft, inzwischen eine ungeliebte Tochter: Kamps findet Unterschlupf bei einem Finanzinvestor und ist damit künftig eine Schwester der Steakkette Maredo.Der italienische Nudelkonzern Barilla hat endlich einen Käufer für seine Bäckereikette Kamps gefunden. Das sagten Personen der FTD, die mit dem Vorgang vertraut sind. Der bisherige Eigentümer habe sämtliche Anteile abgegeben, teilten Barilla, Kamps und der neue Mehrheitseigentümer, der Frankfurter Finanzinevestor ECM am Mittwochabend mit. Damit zogen die drei Unternehmen die Veröffentlichung der Übernahme um drei Tage vor. Laut FTD-Informationen wollten sich die Geschäftspartner erst am Freitag zu dem Deal äußern wollten.
Neben dem Fonds werde sich auch das Kamps-Management um Geschäftsführer Jaap Schalken mit einem "signifikanten Anteil" an dem Unternehmen beteiligen, hieß es in der Mitteilung. Nach dem Verkauf werde Kamps wieder "eigenständig und konzernunabhängig" am Markt agieren. "Wir freuen uns, mit ECM einen erfahrenen und langfristig orientierten Partner gefunden zu haben", sagte Schalken.
Die hoch verschuldeten Italiener hatten bereits 2008 versucht, Kamps zu verkaufen, waren damit jedoch an ihren Preisvorstellungen von 100 Mio. Euro gescheitert. Auch der Gründer der Kette, Heiner Kamps , hatte Interesse an einem Rückkauf gezeigt, einigte sich jedoch ebenfalls nicht mit Barilla. Das Verhältnis zwischen beiden gilt als zerrüttet. Der Zukauf hatte sich für Barilla nie gerechnet, über die Jahre musste mehr als 1 Mrd. Euro abgeschrieben werden.
Barilla hatte 2002 für 1,8 Mrd. Euro die Mehrheit an dem Backkonzern übernommen, zu dem neben der Bäckereikette auch noch die Marken Lieken Urkorn, Harry's und Golden Toast gehört. Für die restlichen Anteile zahlten die Italiener später gut 430 Mio. Euro.
ECM ist bereits an einigen Unternehmen aus der Lebensmittelbranche beteiligt. So etwa an den am Schweizer Leensmittelhersteller Kadi und der Steakhauskette Maredo. Die Beteiligung an Eismann, obwohl auf der ECM-Website noch aufgeführt, ist inzwischen verkauft.
(Mit dpa)
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11.08.2010
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