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Deutsche Autobauer in Asien: Ein Hoch auf die Spritschlucker
Kommentar Die schon totgesagten Autobauer fahren wieder riesige Gewinne ein, weil China nach dicken deutschen Autos lechzt. Nun müssen die Konzerne ihre zweite Chance nutzen.Die deutschen Autobauer erleben ihr zweites Wirtschaftswunder - diesmal in Asien. China ist der Boommarkt schlechthin für Daimler , BMW und andere Hersteller. Und für viele hat die Volksrepublik bereits jetzt den eigenen Heimatmarkt als wichtigstes Absatzgebiet abgelöst. Aber China bietet mehr als nur die Möglichkeit, die schwache Nachfrage in Europa auszugleichen. China bietet die Chance, das Auto neu zu erfinden. Diese müssen die Hersteller jetzt aber auch nutzen.
Traumhafte Wachstumsraten
Was haben die Experten im Krisenjahr 2009 gejammert. Das Auto werde keine große Rolle mehr spielen, hieß es. Das Auto sei als Statussymbol out. Die Jugend interessiere sich nur noch für Apple statt für Audi. Stimmt alles, wenn der Blick ausschließlich auf Europa fällt. Vielleicht gilt es auch noch für Teile der USA, aber in China sieht die Welt anders aus.
Die Volksrepublik erlebt gerade, was die Deutschen in den 50er-Jahren millionenfach in die Autohäuser trieb: Ein Gefühl von Aufbruch, "Wir sind wer", es entsteht eine konsumfreudige Mittelschicht. "Jeder Chinese möchte zwei Dinge: ein Auto und eine Wohnung. Deshalb glaube ich, dass es auch in der Zukunft gutes Wachstum geben wird", sagte der scheidende VW-China-Chef Winfried Vahland kürzlich. Die jüngst vorgelegten Halbjahreszahlen der Autobauer geben ihm recht. Audi, VW , BMW und Daimler erzielten traumhafte Wachstumsraten, teilweise weit über 100 Prozent. Und das Potenzial bleibt immens: Auf 1000 Einwohner in der Volksrepublik kommen derzeit gerade einmal 40 Fahrzeuge - in Deutschland sind es mehr als zehn mal so viele.
In China lässt das Volk es krachen. Kaum ein anderes Land giert so nach Luxus und lebt seinen Geltungsdrang ungehemmt aus. Teures Leder, dicke Motoren, exklusive Hi-Fi-Anlagen - die Autos werden vollgestopft mit allem, was die Liste an Extras hergibt. Besonders gefragt sind Fahrzeuge, die in Europa aus Gründen des Understatements oder des Umweltbewusstseins zu Ladenhütern geworden sind: monströse Geländewagen wie der Audi Q7, spritfressende S-Klassen und 7er-BMW, gern mit langem Radstand. Alles Autos, die den Herstellern dicke Margen bringen - und der Umwelt ein CO2-Problem. Trotzdem steckt genau darin die Chance für neue Entwicklungen. Das mit den CO2-Schleudern verdiente Geld gilt es sauber zu investieren: in neue Zukunftstechnologien. Wer China jetzt nicht als kluger Investor nutzt, verspielt seine Zukunft.
Denn auch die Chinesen, das ist absehbar, werden Luxus irgendwann anders definieren. Dann zählt saubere Luft mehr als die Leistung des neuesten 5er-BMW. Dieser Schnitt wird schneller kommen als in Europa. Denn die Erkenntnis muss nicht in vielen Köpfen reifen, es reicht, wenn einer das Problem ausmacht: der Staat.
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09.08.2010
© 2010 Financial Times Deutschland
Kommentare
- 14.08.2010 22:57:42 Uhr Albrecht Schmidt: Spritschlucker vs. PEAK OIL :)
- 14.08.2010 14:38:08 Uhr Leser: @ Varias - Richtigstellungen
- 10.08.2010 09:25:14 Uhr Varias: Anlaß zur Euphorie ?
- 09.08.2010 19:42:03 Uhr Schuldentilger: @Wörn, Konnte ich so nicht rauslesen..
- 09.08.2010 16:28:42 Uhr Wörn: Ein Hoch auf die Spritschlucker
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- Als im Juli 2008 die seit Jahren sich absehbar hochschaukelnde Zockerblase u.a. bei Rohstoffen mit $147/Barrel Öl verabschiedete und in kürzester Zeit auf $34 (~1/4) fiel, da kostete Liter Super ca. 1,65 EUR, heute ohne Krise beim Kurs von 75$/Barrel ca. 1,55 EUR ;)
- Bevor Putin in Russland 1998 die Macht ergriff, kostete Barrel-Öl ca.10$, OPEC-Sollkorridor lag bei max. 25$. Seither hat sich der Ölpreis bis zum o.g. Juli 2008 wundersam VERZEHNFACHT, nun liegt er beim künstlichen mind. 5-fachen!
- Als Irak vor kurzem das zweitgrößte Ölfeld den Russen zur Ausbeutung übertrug, da hat Lukoil den Zuschlag für 1,15$/Barrel bekommen, wobei sie noch alle Förderanlagen davon blechen müssen.
D.h. Realkosten der Ausbeutung eines Barrels liegen unter 1,00 Us$, der Marktpreis liegt bei 75-150 Us$! QUINTESSENZ: der o.g. Ölpreis von 1998 hat damals mit 10$ den Ölländern bereits den REINGEWINN von min. 750-900% besorgt, nun dürften es außerirdisch so um 7500-15000% sein! :)
- Erst 2000 hat USA unter Bush jr. den Ölhandel von den bis dato bereits real geförderten Mengen abgekoppelt, so dass nun die (ungeförderte) 15-fache Öl-Jahresfördermenge der Welt rein spekulativ am Spotmarkt gehandelt wird und dabei jedes Liter Öl durch ca. 40 Transaktionen samt Zwischenlagerungen auf zweckentfremdeten Öltankern vor Küsten der USA so lange geschaukelt wird, bis der Preis stimmt. Dabei spielt die Tatsache sicher keine Bedeutung, dass alle amerikanischen Präsidenten seit Jahrzehnten mit den Parteien von der Öllobby mit Milliarden immer dreister geschmiert werden!
- Seit vielen Jahren hat die Int. Energie Organisation explizit davor gewarnt, dass die Welt aufwachen soll, denn: nein, nicht der Peak Oil wäre überschritten, und: nein, nicht die Reserve-Ölfelder wären knapp - nein! Sie warnten nur davor, dass viele Förderstaaten anscheinend bewusst (zur verdeckten so fast nicht nachweisbaren Verknappung der Fördermengen) und gezielt *kein Geld mehr in die Erschließung der durchaus weiterhin reichlich vorhandenen Ölfelder reinstecken* !
- Amerikaner, Russland nicht mitgezählt, haben mit ihren ca. 1000 Atombombenversuchen in 50/60-ern ca. das Sechs-Millionen-Fache (!) des radioaktiven Staubs von Tschernobyl in die Atmosphäre geblasen ;)
Der subventionierte Aufbau aller deutschen AKWs kostete ca.30 Mrd. EUR, wobei hier die Verschrottungskosten miteingepriesen sind, AKW-kWh kostet in Herstellung ca. 2,5ct.
In Solarenergie wurden bereits 85 Mrd. gesteckt, Subventionssumme rapide steigend, auf jedem Dach zurückgespeiste Solar-kWh wird vom Steuerzahler mit immer noch ca. 40ct Steuergeld drauf gebuttert bei gerade ca. 6% Solarabdeckung in DE (30 Jahre nach Solarsubventionsstart ;)
Alles wird gut!