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  09.07.2010, 12:27    

Refinanzierung: Griechen droht wieder Anleihestress

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sieht Entspannung bei europäischen Staatsanleihen und stellt geringere Interventionen in Aussicht. Doch das nächste Problem wartet bereits: Eine mögliche Ratingherabstufung von griechischen Verbriefungen. von Jennifer Hughes, London, Kerin Hope, Athen und Tobias Bayer  Frankfurt
Griechische Banken drohen Probleme mit Verbriefungen. Sollte die Ratingagentur Moody's die Bonitätsnote wie von Beobachtern erwartet von bestimmten komplexen Wertpapieren (Asset-Backed Securities, ABS) zurücknehmen, könnten die Kreditinstitute des Landes sie womöglich nicht länger als Sicherheiten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlegen. Die Folge: Eine wichtige Refinanzierungsquelle würde versiegen, ABS-Transaktionen müssten aufgelöst werden.
Für die EZB ist das eine unangenehme Entwicklung. Die Zentralbank kam den Griechen bei ihren Sicherheitenregeln bereits weit entgegen. So akzeptiert sie seit wenigen Wochen griechische Staatsanleihen unabhängig von ihrem Rating. Für EZB-Präsident Jean-Claude Trichet war das eine Kehrtwende: Noch im Frühjahr 2010 hatte er Sonderregeln für einzelne Länder abgelehnt. Für den Schwenk wurde er heftig kritisiert.
Bei ABS-Papieren blieb die EZB bisher konsequent. Während sie die Mindestnote für Staatsanleihen von "A-" auf "BBB-" senkte und die Lockerung auch nach 2010 hinaus erstreckte, hielt sie bei Verbriefungen die "A-"-Schwelle aufrecht.
Die Zentralbank wappnet sich damit gegen allzu großes Risiko. Denn: Für die Banken ist die EZB der wichtigste ABS-Partner. Sie legen extra Verbriefungen auf, um sie bei der Zentralbank gegen Bargeld einzutauschen. Private Investoren halten sich nach wie vor mit einem Engagement zurück. Sie misstrauen dem Verbriefungsmarkt, nachdem komplexe US-Hypothekenprodukte - wie Collateralized Debt Obligations - Anlegern wie der Deutschen Industriebank IKB große Verluste beschert hatten.
Moody's überprüft momentan 27 griechische Verbriefungen. Die Analyse könne "in der nahen Zukunft" abgeschlossen sein, teilte die Ratingagentur mit. Derzeit bewertet sie einige der Papiere mit der Note A1, das nach der Standard & Poor's-Skala einem "A+" entspricht. Sollte sie die ABS-Papiere auf A3 oder schlechter zurücknehmen, blieben den Banken zwei Möglichkeiten: Kapital nachzuschießen, um die Note zu verbessern, oder der Verbriefungen vorzeitig auflösen.
Das Auflösen der Verbriefungen würde es den Banken ermöglichen, die zugrundeliegenden Kredite als Sicherheit bei der griechischen Zentralbank einzubringen. Im Tausch dafür erhielten sie von der Bank of Greece dann Staatsanleihen oder Kreditgarantien, die sie wiederum bei der EZB als Sicherheiten hinterlegen könnten. Die Bank of Greece akzeptiert Kredite an kleinen und mittelständischen Unternehmen, nicht aber Hypotheken als Sicherheiten. Grundlage dafür ist ein Gesetz, das Anfang des Jahres verabschiedet wurde.
Diesen Weg beschreitet die EFG Eurobank Ergasias, die zweitgrößte Bank Griechenlands. Sie löste bereits drei Transaktionen auf, aus Furcht vor einer Herabstufung. Die zugrundeliegenden Kredite seien von guter Qualität und könnten als Sicherheiten bei der Zentralbank verwendet werden, sagte ein Vertreter von EFG Eurobank Ergasias.

Teil 2: 20 Mrd. Euro an neuen Staatsanleihen belasten den Markt

  • 09.07.2010
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