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Argentinien lässt Pleitetrauma hinter sich
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Kapitalmarkt-Comeback: Argentinien lässt Pleitetrauma hinter sich
Nach der Zahlungsunfähigkeit vor rund neun Jahren schickten Investoren das Land in die Pampa. Starkes Wachstum und solide Finanzen wecken den Glauben an Argentinien wieder - es gilt als weniger riskant als Griechenland.Argentinien gewinnt an den Kapitalmärkten Vertrauen zurück. Es kostet mittlerweile weniger, argentinische Anleihen gegen einen Ausfall zu versichern als griechische - obwohl die Hellenen vom Internationalen Währungsfonds und der EU mit Milliarden gestützt werden.
Kreditderivate (Credit Default Swaps, CDS) für Argentinien lagen am Mittwoch laut dem Datendienstleister CMA Datavision bei 819 Basispunkten, griechische CDS bei 841. Damit kostet es 819.000 Dollar im Jahr, argentinische Anleihen im Wert von 10 Mio. Dollar zu versichern.
Noch im Mai hatten argentinische CDS bei fast 1400 Basispunkten gelegen. Auch die Risikoaufschläge, die Investoren dafür verlangen, dass sie argentinische statt amerikanischer Bonds halten, sind zurückgegangen.
Damit dürften Spekulationen um eine baldige Rückkehr der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas an die internationalen Bondmärkte neue Nahrung erhalten. Argentinien ist der Zugang seit einem Zahlungsausfall 2001 praktisch unmöglich.
In den vergangenen Monaten räumte das Land mit der zweiten Umschuldung ausgefallener Anleihen ein großes Hindernis für eine Rückkehr aus dem Weg. Zwar sind in den USA immer noch Klagen unzufriedener Investoren gegen Argentinien anhängig, die ein Comeback verhindern könnten. Marktakteure und Experten rechnen aber bald damit. Die Tageszeitung "La Nacion" berichtete am Dienstag von einer Emission im September.
Die Regierung hatte bereits für Juni eine Neuemission im Volumen von 1 Mrd. Dollar geplant, diese im Zuge schwerer Marktturbulenzen jedoch abgeblasen. Schuld an den Verwerfungen waren vor allem Sorgen um die Schuldenkrise in Europa - in deren Zentrum Griechenland steht.
Argentinien beeindruckt Investoren derzeit mit starkem Wachstum und einer soliden Haushaltslage. Ökonomen von Morgan Stanley etwa erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes in diesem Jahr um 9,7 Prozent zulegt - es wäre das größte Plus der Region. "2010 könnte das Wachstum positiv überraschen, dank einer höheren Nachfrage aus Brasilien und höheren Staatsausgaben", schreibt die Ratingagentur Moody's in ihrer aktuellen Einschätzung.
Auch die Finanzlage ist komfortabel. Die Morgan-Stanley-Volkswirte rechnen 2010 mit einem Haushaltsdefizit von gerade einmal 0,1 Prozent des BIP. Die Staatsverschuldung lag 2009 bei 47,7 Prozent des BIP. Für 2010 erwartet Moody's einen Wert von rund 46 Prozent.
Teil 2: Hohes politisches Risiko
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18.08.2010
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