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Spektakuläres Museums-Projekt 4 Kommentare
Reinhard Ernst will rund 40 Millionen investieren – Stadt soll sich jährlich mit bis zu 500 000 beteiligen
Es könnte das größte Geschenk zur 1100-Jahr-Feier werden, aber noch ist offen, ob sich Limburg darüber freuen kann. Reinhard Ernst will am ICE-Gebiet ein Museum für moderne Kunst bauen – und die Stadt einen Teil der Unterhaltungskosten tragen lassen.
Limburg. Reinhard Ernst erreicht im nächsten Monat das Rentenalter. Der ebenso dynamische wie erfolgreiche Unternehmer («Harmonic Drive», «Ovalo») denkt freilich gar nicht daran, kürzerzutreten. Er hat sich zwar aus der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat zurückgezogen, doch dafür arbeitet er nun mit Volldampf für seinen Lebenstraum: das «museum Reinhard Ernst».
Dr gebürtige Westerwälder, der mit seiner Frau Sonja in Wiesbaden lebt, will dafür rund 40 Millionen Euro investieren. Das spektakuläre Projekt soll auf einem etwa 50 000 Quadratmeter großen Grundstück der Stadt zwischen der Autobahnabfahrt Limburg-Süd und der B 8, also direkt vor dem ICE-Gebiet, entstehen. Den Bau des Museums hat Ernst mit 15 Millionen Euro (plus Umsatzsteuer) veranschlagt. Die 1750 Quadratmeter großen Ausstellungsräume will der leidenschaftliche Sammler mit abstrakten und informellen Kunstwerkenschmücken, mit er im Laufe der vergangenen 25 Jahre überwiegend in Deutschland und Frankreich zusammengetragen hat. Der Versicherungswert beträgt 20 Millionen Euro.
«Dieses Museum wäre in Europa einmalig», sagte Reinhard Ernst gestern Nachmittag, als er der NNP die Entwürfe des japanischen Stararchitekten Fumihiko Maki vorstellte. Und er machte klar, dass es für Limburg eine einmalige Chance ist. «Limburg ist mein Wunsch-Standort. Aber ich biete es nur einmal an. Wenn man das Museum hier nicht haben will, errichte ich es woanders.»
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Der Unternehmer spricht im Konjunktiv, weil er weiß, dass die schöne Sache für die Politiker einen schwer verdaulichen Haken hat. Die Stadt Limburg soll nicht nur das Grundstück kostenlos zur Verfügung stellen, sondern sich auch pro Jahr mit maximal 500 000 Euro an den Betriebskosten beteiligen.
Für Ernst ein faires Geschäft. «Ich habe gelernt, was nichts kostet, ist nichts wert», sagt er. Die Stadt müsse ein Interesse daran haben, dass das Museum läuft. Außerdem habe seine Stiftung noch andere Zwecke zu erfüllen als kulturelle: für soziale Aufgaben gibt sie laut Ernst jährlich rund 300 000 Euro aus.
Damit die Diskussion nicht zum Zankapfel im bevorstehenden Wahlkampf wird, besteht er auf einer Zustimmung von 80 Prozent im Stadtparlament.
Bürgermeister Martin Richard (CDU), von Anfang an in die Pläne eingeweiht, steht «nach sorgfältigem Abwägen» inzwischen voll dahinter. «Das würde ein Leuchtturm für Limburg und das Image der Stadt enorm verbessern». hei
Kommentare
Martin Schuster schrieb am 18.08.2010 09:57 Uhr
Aprilscherz Museumsbau
Wenn ich nicht wüsste das es Auguts ist, würde ich denken es wäre der 1. April.
Da will sich jemand ein Dekmal setzten und die Stadt soll ein Grundstück von !!50000qm!! kostenlos zu Verfügung stellen - welchen Wert hat das - 10 Millionen? Und außerdem noch jährliche Kosten von bis zu 500000 Euro übernehmen.
Im Gegenzug kann der Bürger "Kunstwerke" besichtigen.
Weltfremder und abgehobener gehts nicht mehr, Herr Bürgermeister.
Aber sont hat die Stadt für nichts Geld.
Errichten Sie doch ein Wellnessbad an gleicher Stelle. Da wären keine 500000.- Zuschuss jedes Jahr notwendig und Sie hätten was tolles für die Bürger getan.
Aber Sie sind ja nicht mal in der Lage den Bürgersteig in der Westerwaldstrasse reparieren zu lassen, der von den Platanen kaputt ist. Auch die Bäume können Sie dort nicht kürzen lassen, obwohl zugesagt und überall in der Innenstadt gemacht.
So wird man mit den Proplemen wie verstopfte Dachrinnen alleine gelassen.
Kleine Firmen kaputtmachen kann man auch, indem man immer noch mehr Steuern erfindet, zuletzt die Regenwassersteuer, die unsere kleine Firma mit 921,08 im Jahr zusätzlich belastet. Über kurz oder lang wird man gezwungen sein alles zu verkaufen, da die Kosten viel zu hoch geworden sind.
Martin Schuster, Westerwaldstr., 65549 Limburg
gast gast schrieb am 18.08.2010 12:17 Uhr
gast
Da will sich einer ein persönliches Monument setzen und für seine private Kunstsammlung (ist es nur eine Geldanlage oder interessiert den Herrn die Kunst tatsächlich ?) einen Palast bauen. Kann er ja gerne machen, aber nicht zu Lasten des geschundenen Limburger Steuerzahlers, der sich zu 99,99% sowieso nicht für Kunst interessiert. Es ist lächerlich über so ein „Angebot“ auch nur ansatzweise zu diskutieren – das ist nicht ihr Ernst Herr Ernst !?
Suchen sie sich woanders einen Dummen – vielleicht Nähe Dokumenta Kassel ?
gast gast schrieb am 18.08.2010 22:27 Uhr
Ohne Worte-unglaublich...
Zitat NNP:
Bürgermeister Martin Richard (CDU), von Anfang an in die Pläne eingeweiht, steht «nach sorgfältigem Abwägen» inzwischen voll dahinter. «Das würde ein Leuchtturm für Limburg und das Image der Stadt enorm verbessern.
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Man greift sich hier wirklich an den Kopf, und auch ich hab wirklich heute morgen einige Sekunden überlegt, ob der 1. April sei, ohne Witz!
Danach hab ich weitere Sekunden vor Zorn steif dagesessen.
Aber egal, die Limburger wissen ja, bei wem sie in regelmässigen Abständen bei Kommunalwahl und noch schlimmer und eklatanter, bei der Bürgermeisterwahl ihr Kreuzchen machen...
gast gast schrieb am 18.08.2010 23:12 Uhr
Was soll das denn
Dass sich 99,9 Prozent nicht für Kunst interessieren ist ja wohl eine Beleidigung aller Limburger Bürger. Was ist das denn für eine Begründung.
Es nutzen auch sicherlich 80 Prozent der Bürger nicht den ÖPNV - und trotzdem wird er zu fast 80 Prozent von allen Steuerzahlern subventioniert.
Und ein Wellness-Bad kostet deutlich mehr als 1,5 Mio. im Jahr - alleine die kleinen Offheimer und Linterer Schwimmbäder sind vor 10 Jahren mit über 300.000 subventioniert worden.