FTD-Serie: Literatur
Lesestoff und spannende Werke von Jungen Autoren und etablierten Schriftsteller-Stars.
28 Bewertungen Schriftgröße: AAA
Literaturtipps: Highlights auf dem Buchmarkt
Die Neuvorstellungen in dieser Woche: "Jack Taylor liegt falsch", "Blutwäsche", "Von "Get Back" zu "Let It Be"" und "Totenpfad".
Eine Geschichte ist nur so spannend, wie sie erzählt wird. So wie die Geschehnisse um die Archäologin Ruth Galloway. Gemeinsam mit Detective Nelson findet sie bei der Suche nach einem seit zehn Jahren vermissten Mädchen eine Eisenzeitleiche. Parallel dazu deckt sie eine Verschwörung auf. Dies und die plötzliche Rückkehr ihres Exfreunds stellen Ruths sonst ruhiges Leben auf den Kopf. Leider schafft es die Autorin Elly Griffiths in ihrem ersten Kriminalroman über Dr. Galloway weder, ihren Figuren Leben einzuhauchen, noch der Handlung Spannung zu geben. Dürftige Personenbeschreibungen und abgehackt wirkende Sätze nehmen der Geschichte jeden Schwung. Viel zu früh ist klar, wer der Täter ist - und das Beziehungsgeflecht der einzelnen Charaktere erinnert im Lauf der Handlung immer mehr an eine Seifenoper.
Von Anna Bicker
| Totenpfad |
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| Autor: Elly Griffiths | Wunderlich | 320 S. | 19,90 Euro |
| FTD-Bewertung: 1 von 5 Punkten |
Noch ein Beatles-Buch! Hat das die Musikwelt 40 Jahre nach der Trennung der Fab Four wirklich gebraucht? In diesem Fall muss man zugeben: Jaaaaaaaaa! Was sich nach Genuss des Klappentexts erst einmal als müder Versuch darstellt, die zweimillionste Klammer für ein schnell zusammengehauenes neues Beatles-Buch zu finden, entpuppt sich als interessanter Transkriptionsversuch. Der Autor hat alle Bänder der letzten Beatles-Proben - der legendären Get-Back-Sessions, aus denen der Film und das Album "Let It Be" entstanden sind - ausgewertet und daraus eine Art Chronologie verfasst. Dabei listet er sämtliche Musikschnipsel auf, die die Band damals einspielte, und erfasst sogar sämtliche Kommentare der Musiker. Für echte Fans ist nun endlich auch das dokumentiert, was im Film weder zu sehen noch zu hören ist.
Von Willy Theobald
| Von "Get Back" zu "Let It Be" |
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| Autor: Friedhelm Rathjen | Rogner & Bernhard | 338 S. | 19,90 Euro |
| FTD-Bewertung: 5 von 5 Punkten |
Durch Zufall gerät Eugen Meuniers in die unsauberen Machenschaften asiatischer Dialysegeräte-Hersteller. Es beginnt mit dem gewaltsamen Tod eines ranghohen Managers der Branche. Alsbald folgen überdurchschnittlich viele Ausfälle eines bestimmten Gerätetyps bei der Blutwäsche. Wie durch ein Wunder kommt vorerst kein Patient zu Schaden. Mithilfe eines befreundeten Journalisten beginnt Meuniers zu recherchieren und muss dabei Angst um sein Leben haben. Beängstigend glaubwürdig beschreibt der Autor den Konkurrenzkampf in der global hart umkämpften Gesundheitsbranche. Selbst vor Mord schrecken die Akteure im Kampf um Absatzmärkte und hohe Gewinne nicht zurück. Das spannend geschriebene Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert - wenn auch nicht unbedingt für Dialysepatienten.
Von Jana Lübberstedt
| Blutwäsche |
|---|
| Autor: Jürgen Ebertowski | Rotbuch Verlag | 224 S. | 17,40 Euro |
| FTD-Bewertung: 3 von 5 Punkten |
Dieser Krimi ist eine Frechheit. Und ein Glücksfall. Ersteres, weil Bruen selbst die grundsätzlichsten Voraussetzungen des Genres mit Füßen tritt. Letzteres, weil dadurch auch der zweite Jack-Taylor-Fall bis zur Hüfte aus dem Meer des Krimi-Mittelmaßes ragt. Ja: Es gibt ein paar Verbrechen. Irische Landfahrer werden grausam ermordet. Nein: Der beauftragte Ex-Polizist Taylor ermittelt nicht für 5 Cent. Stattdessen frönt er seinen Hobbys: dem alten (Trinken), dem neuen (Koksen) und dem saisonalen (Lesen) - ab und zu lässt er sich auch verprügeln. Zusammengehalten werden diese Konstanten von betörenden Minimaldialogen. Die sind von allem rhetorischen Wildwuchs beschnitten und von intellektuellen Abschweifungen unterbrochen, die mit vielfältigen Alkoholika geölt wurden. Auch wenn der promovierte Metaphysiker Bruen einen angenehm trockenen Witz pflegt, das hier ist doch eher ein Buch für Vollzeit-Melancholiker. Jack Taylor suhlt sich im Lamento über das alte, verlorene Irland und hegt sorgsam die Richtungslosigkeit des eigenen Lebens. Dass daneben keine Zeit für Ermittlungsarbeit bleibt, kann man irgendwie verstehen. Dass Harry Rowohlt so was emphatisch übersetzt, auch.
Von Gregor Kessler
| Jack Taylor liegt falsch |
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| Autor: Ken Bruen | Atrium Verlag | 302 S. | 16 Euro |
| FTD-Bewertung: 5 von 5 Punkten |
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06.04.2010
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