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Fotogalerie: Meeresschildkröten
Invasion im Morgengrauen: Jedes Jahr im Juli erklimmen Tausende von Oliv-Bastardschildkröten den Strand von Ostional, Costa Rica - zur Eiablage. Ein riskantes Unterfangen
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Oliv-Bastardschildkröten sind
die am häufigsten vorkommende
Meeresschildkrötenart - mit schätzungsweise 800 000 ausgewachsenen Weibchen. Diese hohe Zahl nistfähiger Tiere ist die Voraussetzung für eine Fortpflanzungsstrategie, die zu den außergewöhnlichsten im
Tierreich zählt: Bastardschildkröten produzieren
innerhalb kurzer Zeit derart viel Nachwuchs,
dass sich irgendwann auch der ärgste
Feind an Eiern und jungem Fleisch satt
gefressen hat: Krabben, Geier und Störche zu
Lande, Fregattvögel und Raubfische zu Wasser.
Zu den größten Vernichtern des Nachwuchses
aber zählen die Schildkröten selber.
Während des Massennistens werden die zuerst
angelegten Nester von nachrückenden Weibchen
oft zerdrückt oder wieder freigegraben.
An diesem Punkt setzt ein Projekt an, das
versucht, Naturschutz und Interessen der heimischen Bevölkerung unter einen Hut zu
bringen. Der Grundgedanke: Wenn die früh
gelegten Eier ohnehin keine Chance haben,
sich zu einer Schildkröte zu entwickeln, sollte
deren Sammeln und Vermarkten den Menschen
erlaubt sein.
Die Eier der Bastardschildkröte sind in
Costa Rica ein beliebter Snack. Viele Bars bieten
ihn an. Früher wurden die Nester am Strand
von Ostional unkontrolliert geplündert. Dann,
im Jahr 1983, wurde die Gegend zum Schutzgebiet
erklärt. Seither dürfen die Schildkröteneier
eingesammelt werden, allerdings nur
von den Einheimischen. Und: Auch ihnen
ist es nur während der ersten 36 Stunden einer
Arribada erlaubt, die Nester auszuräumen.
Das Projekt gilt als Paradebeispiel für die
nachhaltige Nutzung von Wildtierprodukten.
Tatsächlich schützt die Bevölkerung nun - im
eigenen Interesse - den Strand vor fremden
Plünderern. Als fraglich gilt aber, ob auch die
Selbstkontrolle funktioniert und sich das Sammeln
der Eier auf die ersten 36 Stunden der
Massenankunft der Schildkröten beschränkt.
Fest steht, dass der Erfolg der besonderen
Fortpflanzungsstrategie der Schildkröten vom
Räuber-Beute-Verhältnis abhängt. Veränderte
sich dieses zugunsten der Räuber, stünde der
Bestand der Art auf dem Spiel.
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