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  27.08.2010, 12:06    

Hartz-IV-Kinder: Chipkarte löst Boom bei Nachhilfe aus

Kinder von Hartz-IV-Empfängern sollen Bildung per Chipkarte erhalten. Das System könnte nach Ansicht von Nachhilfeverbänden für den Staat teuer werden.Trotzdem halten sie es für eine gute Idee. von Maike Rademaker  Berlin
"Im Schnitt geben bei uns Eltern derzeit 100 Euro im Monat für Nachhilfe aus, und wer Kinder nachhaltig fördern will, muss das Monate, teilweise Jahre machen", sagte die Sprecherin des Bundesverbands Nachhilfe- und Nachmittagsschulen (VNN), der die Pläne begrüßt. Summen wie beispielsweise 200 Euro pro Jahr und Kind wären nur "ein Tropfen auf den heißen Stein".
Ab dem 1. Januar 2011 haben rund zwei Millionen Hartz-IV-Kinder einen Rechtsanspruch auf Bildung und Teilhabe. Damit gehören die Nachhilfe- und Bildungsinstitute bereits jetzt grundsätzlich zu den Gewinnern der Reform. Von der Leyen will diesen Anspruch langfristig über eine Bildungs-Chipkarte einlösen. Bisher stehen ihr dafür aus dem Bildungstopf rund 480 Mio. Euro zur Verfügung.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen setzt auf die ...   Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen setzt auf die Einführung einer Bildungs-Chipkarte
Hilfe einmal pro Woche
Der Nachhilfeverband hat insgesamt 2421 Mitgliedsinstitute diverser Anbieter, darunter Organisationen wie die Schülerhilfe und Abacus. Mit den Mitgliedern vertritt der VNN nach eigenen Angaben über 50 Prozent der 4000 organisierten Nachhilfeinstitute bundesweit. Hinzu kommen zahlreiche Anbieter wie Studenten oder fortgeschrittene Schüler. Mit von der Leyen ist der VNN bereits seit April im Gespräch.
Die Preise für Nachhilfeunterricht sind dabei sehr unterschiedlich: Das Abacus-Institut bietet Doppelstunden als Einzelunterricht zu Hause zwischen 35 und 52 Euro pro Kind an. Die Schülerhilfe, die sich auf Unterricht in kleinen Gruppen konzentriert, kostet pro Kind und Unterrichtsstunde 7 bis 8,50 Euro. Dort gibt es zudem bereits Stipendien für bedürftige Kinder.
Einig ist man sich bei diesen beiden großen Anbietern aber darin: "Einmal die Woche sollte der Unterricht mindestens stattfinden, wenn man vorankommen will", sagte Abacus-Franchise-Manager Philip Müller der FTD. Das werde vor allem dann, wenn mehrere Schulfächer bearbeitet würden, "relativ teuer". Bei der Schülerhilfe sind insgesamt vier Stunden in der Woche üblich. Zwar wird ohnehin nicht jedes der zwei Millionen Kinder in Hartz-IV-Bezug Nachhilfe benötigen und bekommen. Rechnet man aber mit Durchschnittsausgaben von 1200 Euro für ein Kind pro Jahr, würde der bisherige Bildungstopf gerade mal für 400.000 Kinder reichen.
Kosten für Lesegeräte
Ob die geplante Bildungsförderung überhaupt zu einem Boom für die Nachhilfeinstitute führe, sei noch unklar und hänge von den Details ab, sagte die VNN-Sprecherin. Die Bildungs-Chipkarte, die von der Leyen bereits 2011 in einem Modellprojekt einführen will, stößt dennoch schon auf Zustimmung: Nach einer ersten Umfrage sind viele Anbieter bereit, die Kosten für notwendige Lesegeräte zu übernehmen. Nach Angaben der IT-Dienstleistungsfirma Sodexo kostet ein Gerät zwischen 250 und 350 Euro. Eine weitere Umfrage zur Kostenübernahme läuft gerade, das Ergebnis wird am Freitag bekannt gegeben.
Wenn es zum Boom kommt, sei es auch kein Problem, ausreichend Nachhilfelehrer zu finden, heißt es. Allein Abacus hat 30.000 freie Lehrer unter Vertrag. "Viele Verträge kann man aufstocken", sagte Heiliger. Die dem Verband angeschlossenen Institute versprechen dabei über einen Ehrenkodex eine "angemessene Befähigung" der Lehrkräfte.
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