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Portfolio: Geld machen auf der Zinswippe
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2010 FTD/Christina Bretschneider
Die Sitzung der US-Notenbank in der vergangenen Woche hat an den Kapitalmärkten deutliche Spuren hinterlassen. Aus Angst vor einer erneuten Abschwächung der weltweiten Konjunktur wurden Aktien verkauft und das frei gewordene Kapital in mutmaßliche "sichere Häfen" umgeschichtet. Dazu zählen neben Gold und dem Dollar vor allem auch amerikanische und europäische Staatsanleihen. Zwar gibt es bei diesen Papieren momentan nur sehr geringe Zinsen, doch das ist vielen Anlegern offenbar immer noch lieber, als ein erhöhtes Risiko mit Aktien einzugehen.
Der Bund-Future als Kursbarometer für europäische Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit ist durch die stetige Nachfrage auf den höchsten Stand seit Beginn seiner Berechnung vor rund 20 Jahren geklettert. Im Gegenzug ist die Verzinsung der zehnjährigen Euro-Anleihen auf ein Rekordtief von gut 2,3 Prozent gefallen.
Das gleiche Bild in den USA. Auch hier klettern die Anleihebarometer höher und höher. Unterstützung erhalten die Kurse dabei von der Ankündigung der US-Notenbank, Staatsanleihen aufzukaufen, um die Zinsen weiter niedrig zu halten und die Wirtschaft dadurch noch länger als geplant zu stützen. Die Zinsen für zehnjährige Anleihen (Treasuries) sind im Vorgriff auf die Notenbankkäufe bereits deutlich auf rund 2,6 Prozent gesunken.
Die aktuellen Niveaus nähren bei Investoren verstärkt die Überlegung, auf eine Trendwende an den Anleihemärkten zu setzen. Ein Szenario, das im bisherigen Jahresverlauf schon mehrfach gespielt wurde, bislang aber nie von nachhaltigem Erfolg gekrönt war. Nun aber mehren sich die Stimmen aus dem Analystenlager, die von einer Übertreibung und einer wahrscheinlicher werdenden Korrektur bei den Anleihebarometern ausgehen. Nach Ansicht der Société Générale etwa hat der Bund-Future mit seinem historischen Hoch nun eine charttechnische Widerstandszone erreicht. Und die Chartstrategen von Wellenreiter-Invest weisen darauf hin, dass die Rendite fünfjähriger US-Anleihen in den vergangenen Tagen bereits gestiegen ist. Die Divergenz zu den zuletzt noch weiter gefallenen Zinsen für Papiere mit längerer Laufzeit wird als ein vorauslaufender Indikator für eine wahrscheinliche Korrektur auch am langen Ende gewertet.
Teil 2: Welche Papiere für Zinswetten infrage kommen
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18.08.2010
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