Warum blieb die UN-Mission angesichts der jüngsten Massenvergewaltigung durch die Hutu-Miliz FDLR untätig? Wegen laufender Verhandlungen. Die Miliz nutzt das. VON SIMONE SCHLINDWEIN
Die Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR) sind eine Nachfolgeorganisation der Armee und der Hutu-Milizen, die in Ruanda 1994 den Völkermord an über 800.000 Menschen verübten, zumeist Tutsi, und nach ihrer Niederlage in die benachbarte Demokratische Republik Kongo flohen. Gegründet wurde die FDLR im Jahr 2000, mit dem in Deutschland als Flüchtling lebenden Exilruander Ignace Murwanashyaka an der Spitze. Sie agiert in den ostkongolesischen Kivu-Provinzen als militärische Organisation und gilt als verantwortlich für zahlreiche Kriegsverbrechen. ]>
Ignace Murwanashyaka wurde ebenso wie sein Stellvertreter Straton Musoni am 17. November 2009 in Deutschland unter dem Vorwurf von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Zuvor hatten Recherchen der taz nachgewiesen, dass Murwanashyaka die militärischen Aktionen der FDLR im Kongo direkt steuert. ]>
Diskrete Vermittler ]>
Befehle aus Paris ]>
Stimmen aus der Bewegung: