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Agenda: Das deutsche Ausbildungscamp für Wüstensöhne
Tief in der thüringischen Provinz läuft ein wohl einzigartiges Projekt: Nach dem Einstieg eines Arabers bei einem lokalen Unternehmen schickt dieser jedes Jahr eine Gruppe Studenten aus Abu Dhabi. Sie leben hier für zehn Monate und lernen Handwerk. Und deutsche Tugenden.Diese Geschichte beginnt um 6.53 Uhr, natürlich pünktlich, wir sind ja in Deutschland hier. An einem Morgen, der bald drückend heiß werden wird, wartet eine Gruppe von Jungen an einer Bushaltestelle vor dem Hotel Golden Tulip in Suhl. Sie sind müde, sie gähnen, einige tragen Jeans, T-Shirt und Sonnenbrille, andere haben schon ihre dunkelblauen Latzhosen und roten Poloshirts an.
Sie besteigen den Bus, zeigen dem Fahrer ihre Monatskarten und plaudern, über die Hausaufgaben in Englisch, über Mathe, über die Führungsplatten, die sie gerade im Metallkurs fertigen müssen, ja, da zählt jeder Millimeter, sonst passt das Ding einfach nicht.
All das wäre wohl normal und auch nicht weiter erwähnenswert, würde ein näherer Blick auf diese Jungen nicht ein Experiment zutage fördern, das in diesem Land in seiner Art wohl einzigartig und bisweilen auch etwas eigenartig ist.
Diese Jungen sind vor allem müde, weil sie heute - wie an jedem Tag! - schon um 4 Uhr aufgestanden sind, um zu beten. Die einen hauten sich danach noch mal aufs Ohr, die anderen setzten sich an den Schreibtisch und lernten.
Diese Jungen, sie sind 17 oder 18 Jahre alt, waren noch nie in Deutschland, und jetzt sind sie hier gelandet, in Suhl, einer kleinen und immer kleiner werdenden Stadt in einem vergessenen Thüringer Zipfel. Diese Jungen kommen aus Abu Dhabi, und sie sind gekommen, um etwas zu lernen, im tiefsten Thüringen, was einige Scheichs und weise Männer in ihrem Land als äußerst wichtig erachten.
Doch fahren wir erst mal weiter mit dem Bus, er schlängelt sich die Kurven hinauf und hält irgendwann in einem Gewerbegebiet an einem Gebäude, das so unscheinbar ist, dass man es kaum beschreiben möchte. Simson Private Akademie steht darauf, die Jungen steigen aus, jetzt haben sie noch etwas Zeit, einige rauchen, andere trinken ihren ersten Red Bull. Um 7.30 Uhr geht's los, das heißt um spätestens 7.28 Uhr am Platz sein, das ist die Regel.
Teil 2: "Wenn du Ingenieur werden willst, musst du nach Deutschland"
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18.08.2010
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