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  05.09.2010, 11:00    

Risikoaversion: Anlegeranwälte werden zu Investment-Spießern

Wo parken Menschen ihr Geld, die von Berufs wegen den ganzen Tag mit gescheiterten Investments verbringen? Viele Investorenanwälte wagen sich nur noch an Immobilien und Festgeld heran, zeigt eine FTD-Umfrage. Auch Privatanlegern raten sie zur Skepsis.
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Wo parken Menschen ihr Geld, die von Berufs wegen den ganzen Tag mit gescheiterten Investments verbringen? Viele Investorenanwälte wagen sich nur noch an Immobilien und Festgeld heran, zeigt eine FTD-Umfrage. Auch Privatanlegern raten sie zur Skepsis. von Bernd Mikosch 
Sie zerren Bankberater vor Gericht, kehren die Scherben diverser Steuersparmodelle zusammen und wittern in jedem Fondsprospekt einen Fehler: Anlegeranwälte dürfen sich über zu wenig Arbeit derzeit nicht beklagen. Doch wie legen sie eigentlich selbst ihr Geld an? Wie verwaltet jemand sein Vermögen, der dauernd mit geplatzten Träumen renditehungriger Anleger konfrontiert ist? Die FTD hat die Anlegeranwälte der Republik befragt - und erstaunlich offene Antworten bekommen.
Jeder Fachjurist setzt seine eigenen Schwerpunkte, einige Gemeinsamkeiten lassen sich jedoch ausmachen: Festgeld, Bundesanleihen und Immobilien sind in, Zertifikate out. Die meisten investieren inzwischen sehr konservativ, in früheren Jahren hat mancher aber an der Börse gezockt. Fehlschläge bis hin zum Totalverlust blieben nicht aus. Einige der Befragten beteiligen sich an Unternehmen, investieren da aber lieber direkt und scheuen den Weg über geschlossene Fonds.
Wolfgang Schirp hat sich an diesem Tauchsafariboot in Ägypten ...   Wolfgang Schirp hat sich an diesem Tauchsafariboot in Ägypten beteiligt
"Je mehr ich mich mit Anlagen beschäftige, umso weniger lege ich an", sagt der Berliner Anwalt Dietmar Kälberer. Bis zur Jahrtausendwende hat er sich mit Aktien versucht und auch den Neuen Markt nicht ausgelassen. Besser liefen Schiffsbeteiligungen, die er Mitte der 90er-Jahre gezeichnet hatte. "Die haben sich dank der zeitweise extrem guten Charterentwicklung gerechnet", sagt er. "Glück gehabt." Heute lässt er die Finger von geschlossenen Fonds oder von Zertifikaten. "Zu hohe Weichkosten und mangelnde Transparenz machen diese Anlagen allenfalls für den Vertrieb oder den Initiator zum Geschäft", ist er überzeugt.
"Mitte der 80er-Jahre, als Student, dachte ich: Die Börse ist das Leben", erzählt der Düsseldorfer Anwalt Jens Graf. "Mein Vater hatte nur in Festgeld investiert. Als ich erbte, habe ich von dem Geld Optionen gekauft und ein US-Brokerkonto eröffnet. Heute muss ich sagen: Mein Vater hat es richtig gemacht." Inzwischen gibt sich Graf vor allem mit mageren, aber sicheren Festgeldzinsen zufrieden. Er ärgert sich über die hohen Kosten seiner fondsgebundene Lebensversicherung, die er vor einigen Jahren abgeschlossen hat. "Damals war mir nicht klar, dass nicht nur die Versicherungspolice, sondern auch die Fonds mit Provisionen verseucht sind - und das dauerhaft!"
Glück hatte Graf Mitte der 90er-Jahre, als ihm der Steuerexperte seiner alten Kanzlei davon abriet, sich an Berliner Sozialwohnungen zu beteiligen. "So bitter es klingt: Heute profitiere ich von den schlechten Erfahrungen, die meine Klienten machen mussten", sagt er.

Teil 2: Investments in Betongold

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