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Inflation oder Deflation, Rezession oder Depression? Setzen staatliche Hilfspakete an der richtigen Stelle an, wie wirken sie sich auf Devisen und Börsen aus? Sollte man auf Gold, Renten oder Aktien setzen? Welche Sektoren und Firmen sind vielversprechend, welche Fusionen überflüssig? "Das Kapital", die führende Kolumne für Finanzmarktthemen, gibt pointierte Antworten.

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  02.09.2010, 11:00    

Das Kapital: Wie Salden zu Fakten werden

Am Mittwoch war PMI-Tag an den Börsen. Eigentlich können wir die Fixierung der Anleger auf diese Saldenumfragewerte kaum verstehen. Aber wenn sie Kurssprünge an den Aktienmärkten von drei Prozent bewirken, schauen wir halt mal hin.
Irgendwie mögen wir die Einkaufsmanagerindizes (PMI) nicht. Wahrscheinlich wegen der Art und Weise, wie diese an sich hilfreichen Konjunkturwegweiser an den Börsen interpretiert werden: Die Industrie ist gewachsen, heißt es ohne Wenn und Aber, wenn diese Indikatoren die Expansionsschwelle von 50 Zählern überschreiten. Tatsächlich? In Deutschland reicht der Industrie-PMI bis April 1996 zurück. In dieser Zeit ist die Produktion im verarbeitenden Gewerbe in 41 von 112 Monaten gesunken, in denen der PMI über 50 lag.
Beruhigend?   Beruhigend?
Dennoch ist es natürlich schön, wenn der US-Industrie-PMI im August nicht wie befürchtet von 55,5 auf rund 53 Zähler gesunken, sondern auf 56,3 Punkte gestiegen ist. Ebenso erfreulich ist der Satz von rund drei Prozent an den zuvor geschundenen Aktienmärkten. Komisch ist die Begeisterung nur, wenn man bedenkt, dass genau jener Indikator innerhalb des US-PMI-Berichts, der die Bullen im Frühjahr 2009 in Ekstase versetzt hatte, nun Alarm schlägt.
Denn die weithin als Frühindikator für den Gesamt-PMI betrachtete Differenz zwischen der Order- und der Lagerkomponente, die im Mai noch bei 20 Zählern lag, ist nunmehr bei beunruhigenden 1,7 Zählern angelangt, nicht zuletzt deshalb, weil die Nachfragekomponente von 65,7 auf 53,1 Punkte gefallen ist. Gleiches gilt in weiten Teilen der Erde. Der von JP Morgan  berechnete globale Industrie-PMI zeigt eine weitere Verlangsamung der Auftragskomponente auf 52,5 Zähler an.
"Insbesondere die Kombination einer fallenden Auftrags- und einer steigenden Lagerkomponente ist schädlich", schreiben die Ökonomen der Bank. In Bezug auf die große Abweichung des nationalen US-PMI von den viel schwächeren Regionalumfragen erscheinen die Ökonomen dieses Instituts übrigens ebenso ratlos wie jene der Deutschen Bank  oder von Morgan Stanley .
Wegen der ebenfalls am Mittwoch vermeldeten düsteren Baudaten für den Juli sowie der Abwärtsrevision der Vormonate geht Morgan Stanley derweil von einer weiteren Korrektur des US-BIP-Wachstums von 1,6 auf 1,4 Prozent im zweiten Quartal aus. Für das laufende Quartal hat die Bank die Prognose von 2,1 auf 1,8 Prozent gesenkt. Aber macht ja nix, solange ein paar Salden Schlagzeilen machen.
  • 02.09.2010
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