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11.09.2010

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Wirtschaft
WEF-Studie zur Wettbewerbsfähigkeit
Wettbewerbsfähigkeit: Deutschland unter Top 5
WEF-Studie zur Wettbewerbsfähigkeit

Deutschland kämpft sich in Top 5 vor

Deutschland ist nach einer Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) in den Kreis der fünf wettbewerbsfähigsten Nationen aufgerückt. Die deutsche Wirtschaft habe sich in diesem Jahr vom siebten auf den fünften Rang verbessert, hieß es in dem Vergleich, der bei einer WEF-Konferenz in Peking vorgelegt wurde.

Deutschland liege nur noch knapp hinter den USA, die bis 2008 die Rangliste anführten, im vergangenen Jahr auf den zweiten Platz abrutschten und sich nun auf dem vierten Platz wiederfinden. Die Spitzenposition nimmt erneut die Schweiz ein, gefolgt von Schweden und Singapur. China führt mit Rang 27 die Schwellenländer an.

In der Eurozone hat die deutsche Wirtschaft sogar den ersten Platz des WEF-Rankings erklommen. Bislang waren dort die Finnen.

139 Staaten verglichen

Verglichen wurden 139 Länder anhand von mehr als 110 Indikatoren. Außerdem wurden 13.500 Wirtschaftsführer befragt. "Der Grund für diese Verbesserung ist in erster Linie darin zu sehen, dass sich das makroökonomische Umfeld in Deutschland verbessert hat", sagte die Wettbewerbsexpertin des Weltwirtschaftsforums, Margareta Drzeniek.

"Der Arbeitsmarkt scheint flexibler geworden zu sein. Das ist eine sehr gute Nachricht." Bislang sei der starre Arbeitsmarkt eines der größten Wettbewerbshindernisse gewesen.

Nachteil "schwierige Lohnfindung"

Außerdem habe sich in der Wirtschaftskrise das Staatsdefizit "weniger erhöht als in vielen anderen Ländern". Die Infrastruktur gilt zudem als zweitbeste weltweit. Weitere Pluspunkte sind die hoch entwickelte Geschäftskultur, der starke Wettbewerb und effiziente Gütermärkte.

Container Terminal im Hamburger Hafen (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: 13.500 Fachleute wurden weltweit befragt. ]
Als Nachteile gelten die schwierige Lohnfindung und hohe Kosten im Falle eines Stellenabbaus - beides verhindere Neueinstellungen.

Den Abstieg der langjährigen Nummer eins USA ist der Expertin zufolge "ein Resultat der Weltwirtschaftskrise". "Wir sehen, dass sich die Schwachpunkte in den USA weiter verschlechtert haben", sagte Drzeniek. So seien die Finanzmärkte stärker reguliert worden.

Forschung bringt Schweiz nach oben

Die Schweiz verdankt ihre Spitzenposition vor allem der hohen Innovationskraft. Die Forschungsinstitute des Landes gehörten zu den weltweit besten. Als vorbildlich gilt auch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmen, die zudem viel Geld in Forschung und Entwicklung stecken.

Gemischtes Echo in Deutschland

Bei deutschen Experten stieß die Studie auf ein geteiltes Echo. "Ich halte überhaupt nichts von solchen Rankings", sagte der Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn. "Sie beruhen nicht auf wirklich harten Daten, sondern sind eine Meinungsabfrage unter Leuten, die teilweise wenig von Deutschland wissen." Die Ergebnisse seien wenig fundiert und hätten keinerlei Bedeutung.

Die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) dagegen sieht in der guten Platzierung ein Ergebnis vergangener Arbeitsmarktreformen. "Dieser Erfolg wäre nicht möglich ohne die Agenda 2010", sagte INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr. Mittelstand und Industrie seien zudem innovativer geworden. "Hier ist die Rechnung aufgegangen, durch steuerliche Erleichterungen die Investitionen zu fördern." Um den Standort Deutschland zu stärken, müssten vor allem die öffentlichen Haushalte konsolidiert werden. Sonst drohten am Ende Steuererhöhungen. "Stärkere Belastungen sind der Wachstumskiller Nummer eins", sagte Pellengahr.

Hintergrund:

Kursverlauf auf einer Börsentafel (Foto: REUTERS)
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Stand: 09.09.2010 12:35 Uhr
 

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