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Berliner Atompolitik: Parteien beweisen bei Atomlaufzeiten Kurzsichtigkeit
Leitartikel Die SPD droht den Stromkonzernen mit Vergeltung für die Laufzeitverlängerung, falls sie wieder an die Regierung kommt. Das ist albern. Doch Schwarz-Gelb macht es auch nicht besser.Man muss mit den vier großen deutschen Energieversorgern nicht gerade Mitleid haben. Wenn die SPD nun aber mit Vergeltungsakten für die Laufzeitverlängerung droht, dann geht sie damit zu weit. Es liegt ja nicht an der Bösartigkeit der Stromkonzerne, dass sie ihre Atomkraftwerke länger betreiben wollen, sondern an ihrem ureigensten Interesse, Geld zu verdienen. Ein freiwilliger Verzicht würde ihnen nicht nur den berechtigten Protest ihrer Aktionäre eintragen, sondern auch gegen den Corporate Governance Kodex für gute Unternehmensführung verstoßen.
Mehr zu: Atomenergie, Atomlaufzeiten, Atomstreit
Es ist ohnehin hanebüchen, mit welcher Leichtigkeit Politiker beider Lager die Frage der Atomlaufzeiten hin- und herjonglieren. Acht Jahre nach dem als endgültig und unverrückbar gepriesenen Ausstiegsbeschluss von Rot-Grün vollzieht Schwarz-Gelb genau das: den Ausstieg aus dem Ausstieg. Für immer und für alle Zeiten natürlich. Gäbe es nach der nächsten Bundestagswahl eine rot-grüne Regierung, würde diese selbstverständlich keine Minute zögern, den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg zu beschließen.
Das mag politisch nachvollziehbar sein, für die stabile, preisgünstige Energieversorgung eines großen Industrielands jedoch ist es ein Nachteil. Investitionen in Kraftwerke und Stromnetze müssen nun einmal langfristig geplant werden. Jedes neue Hü-und-hott macht Anlagen unrentabel und vermindert damit gesamtwirtschaftlich gesehen die Effizienz.
So gesehen wäre es sinnvoll, bei diesem hochemotionalen Thema wenigstens ansatzweise einen Mittelweg zu suchen. Das aber hat die Bundesregierung nicht einmal versucht. Die Festlegung auf die relativ hohe Zahl von durchschnittlich zwölf Jahren und die vielen anderen Zugeständnisse an die Stromkonzerne zeigen, dass sie keineswegs einen Kompromiss im Sinn hatte, der ihre eigene Regierungszeit überdauern kann. Damit benimmt sich Schwarz-Gelb genauso kurzsichtig wie Sozialdemokraten und Grüne.
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08.09.2010
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Kommentare
- 09.09.2010 14:35:10 Uhr Horst Trummler: Herr Lechner - Asse
- 09.09.2010 14:27:46 Uhr Horst Trummler: Felix Fakten
- 08.09.2010 21:45:00 Uhr Markus: Verzerrung der Tatsachen
- 08.09.2010 19:44:50 Uhr Gisela Unbesorgt: Verzerrung der Tatsachen
- 08.09.2010 11:08:06 Uhr Toni Lechner: ATOMKRAFT ABSCHALTEN
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Die Atommülldeponie Asse ist nach sachlichen Maßstäben eigentlich eher overdone. Es wird leicht, und mittelradioaktier Müll aus staatlichen Forschungszentren, Krankenhäusern etc. viele 100m tief eingelagert. Die Einlagerung ist sicherer als beispielsweise die Lagerung des wesentlich giftgigeren Mülls aus der Solarzellenproduktion und anderer Produktionen. Die Lagerung ist auch sicherer als vergleichbare Lager in Frankreich und der CSR.
Asse ist ein ökologisches Spektakel. Man nutzt eine sehr selektive Kommunikation. Man sagt der Müll strahlt - die Strahlung des größten Teils des eingelagerten Mülls ist gering, man sagt Asse würde einbrechen - das tut jedes Salzbergwerk und war beabsichtigt, man sagt, Asse würde absaufen- das eindringende Wasser stabilisiert den Salzstock für sehr lange Zeit.
Die Kosten dieses Ökospektakels sind in erster Linie der Ökoreligion zuzuordnen, Kernenergie ist allenfalls der Anlaß für dieses Spektakel.
Vandale