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  10.09.2010, 11:52    

Strategie in Fernost: Australier torpedieren Axas Asienpläne

Nach dem erneuten Einspruch der australischen Wettbewerbsbehörde gegen den Verkauf von Axa Asia Pacific Holdings steht nach Meinung von Experten die Umstrukturierung des französischen Versicherungskonzerns in Asien selbst infrage. von Lutz Meier 
Axa  muss mit der Neuordnung seines Asien-Auftritts von vorn beginnen. Nach einem Einspruch australischer Kartellwächter steht ein kompliziertes Doppelgeschäft auf der Kippe, mit dem sich der Pariser Versicherer die Kontrolle seines rasch wachsenden Vermögensverwaltungs- und Versicherungsarms in Fernost und Ozeanien sichern wollte.
Australiens Wettbewerbsaufsicht ACCC erhob am Donnerstag nach neun Monaten Hin und Her um das Geschäft zum zweiten Mal Einspruch gegen den Verkauf von Axas australischer Beteiligung APH an die National Australia Bank (NAB).
Im Zuge dessen hatte Axa die Asiengeschäfte der APH herauskaufen und damit zu 100 Prozent kontrollieren wollen. Der Plan führe zu einer "bedeutenden Reduzierung des Wettbewerbs bei Investitionsplattformen für Privatkunden", urteilte ACCC-Vizechef Peter Kell.
"Damit steht die Umstrukturierung von Axa in Asien selbst infrage", schlussfolgerte Jean d'Herbécourt, Analyst beim Börsenmakler CA Cheuvreux. Axa arbeitet seit mehr als einem Jahr an dem Geschäft, das eine Schlüsselfunktion für die Strategie von Konzernchef Henri de Castries hat. Er will den Rückstand aufholen, den sein Konzern gegenüber Rivalen in Wachstumsmärkten hat. Nur rund fünf Prozent seines operativen Gewinns macht Axa derzeit dort - 15 Prozent sollen es nach de Castries' Plänen in drei bis fünf Jahren sein.
Axa ist es nicht gelungen, die Kontrolle über das Asiengeschäft ...   Axa ist es nicht gelungen, die Kontrolle über das Asiengeschäft zurück zu erlangen
Ausgerechnet in Asien, der Region, in der sich das Geschäft mit Vermögensanlagen und Versicherungen weltweit am schnellsten entwickelt, stieß der Axa-Chef an eine Mauer, wie er selbst sagte: Er kontrolliert seine dortigen Geschichte nicht vollständig. Die werden bislang über die Australientochter APH geführt. Die muss sich Axa mit Minderheitsaktionären teilen - die Franzosen besitzen nur 54 Prozent.
Also starteten sie Ende 2009 ein Wettbieten um APH. Das Ziel: im Zuge der Transaktion das Asiengeschäft herauszulösen und dort die Kontrolle zu übernehmen. Die Geschäfte in Australien und Neuseeland blieben dem Käufer.
Zuerst hatte die Vermögensverwaltung AMP geboten, später legte NAB Geld drauf. Für 13,3 Mrd. australische Dollar (9,7 Mrd. Euro) wurden beide Seiten handelseinig. AMP könnte nun wieder als Käufer ins Spiel kommen, falls NAB aufgibt. APH "bleibt unter den richtigen Bedingungen strategisch interessant", sagte eine Sprecherin - ein Hinweis darauf, dass AMP kaum erneut 12,9 Mrd. australische Dollar bieten wird wie 2009. Die AMP-Aktie und damit die Finanzierungsmöglichkeit sind seitdem stark gesunken. Einige Analysten glauben, dass NAB die Ausstiegsmöglichkeit nun gelegen kommt. Aus heutiger Sicht scheine der Preis zu teuer.
Axa trifft also nicht nur die Zeitverzögerung. Zusätzlich müssen die Franzosen fürchten, am Ende weniger Geld für das Geschäft zu erhalten. Die Investoren reagierten auf den Rückschlag: Die Axa-Aktie fiel am Donnerstag zeitweise um knapp drei Prozent und schloss mit 0,8 Prozent im Minus bei 12,91 Euro.
  • 10.09.2010
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