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  13.09.2010, 10:45    

Treffen der Rückversicherer in Monte Carlo: Munich Re will am Öl verdienen

Der Konzern sucht attraktive Geschäftsfelder in einem schwachen Marktumfeld und strebt eine Zwangsversicherung für Bohrungen auf hoher See an. Die Hannover Rück erklärte inzwischen, dass sie den Vorschlag unterstützt. von Herbert Fromme 
Der Rückverversicherer Munich Re  hat der US-Regierung und der Ölindustrie eine neue Versicherung für See- und Tiefseebohrungen vorgeschlagen. Dabei decken Versicherungskonsortien und -pools bis 20 Mrd. Dollar pro Bohrung ab. Bislang sind höchstens 3,5 Mrd. Euro versichert. Der weltgrößte Rückversicherer will dafür selbst Risiken bis 2 Mrd. Dollar übernehmen. "Damit bieten wir eine mehr als verdoppelte Kapazität", sagte Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek beim globalen Rückversicherungstreffen in Monte Carlo.
Mit dem Vorschlag versucht Munich Re, in einem der wenigen Bereiche des Kerngeschäfts zu wachsen, in dem die Preise steigen. Denn insgesamt ist die Marktentwicklung mau. Das Unternehmen muss froh sein, wenn es das als unzureichend angesehene Preisniveau von 2010 in den Vertragserneuerungen für 2011 halten kann.
Nur in Regionen und Branchen mit hohen Schäden kann die Branche auf deutliche Preiszuschläge hoffen. Das gilt vor allem für Chile und Neuseeland mit den Erdbebenschäden - und die Ölindustrie. Außerdem kann der Plan durch die öffentliche Aufmerksamkeit der Aktie des Unternehmens helfen, deren Preis seit Jahren um die 100 Euro stagniert.
Munich Re will Ölbohrungen versichern und damit im Kerngeschäft ...   Munich Re will Ölbohrungen versichern und damit im Kerngeschäft wachsen
Es handelt sich bei Jeworreks Plan aber um mehr als eine PR-Aktion. Es gibt tatsächlich Bedarf nach Versicherungsschutz. Die US-Administration und andere Regierungen haben es satt, nach Umweltkatastrophen aus der Ölbranche ruinierte Fischer oder Strandhotelbesitzer mit Staatsgeldern zu retten. Deshalb will Washington die Haftungsgrenzen spürbar erhöhen.
Zurzeit haben die an Ölbohrungen beteiligten Firmen individuelle Haftpflichtversicherungen, die im Katastrophenfall auch kombiniert kaum eine höhere Deckung als 3,5 Mrd. Dollar bieten. Der Schaden nach dem Feuer auf der Plattform Deepwater Horizon wird aber deutlich über 20 Mrd. Dollar liegen. Der Ölkonzern BP  hatte sich gegen solche Risiken gar nicht versichert und auf seine Kapitalstärke verwiesen. Selbst dieser Riese ist jetzt finanziell unter Druck.
Der Plan von Munich Re: Statt der Firmen soll jede Bohrung von der Planung bis zur Produktion versichert werden. Allein im Golf von Mexiko arbeiten Ölfirmen jährlich an 300 neuen Bohrungen. "Wenn es eine Deckung gibt, werden Unternehmen sie kaufen", sagte Jeworrek. "Denn wenn sie die hohen Entschädigungen nicht zahlen können, droht die Insolvenz, und schon die Spekulation über diese Möglichkeit kann ihrem Aktienkurs kräftig schaden."

Teil 2: Unterstützung erwartet

  • 13.09.2010
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