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Goldman baut Geschäft mit Kommunalbonds aus
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Lukratives Segment: Goldman baut Geschäft mit Kommunalbonds aus
Amerikas Bundesstaaten, Bezirke und Städte kämpfen mit riesigen Schuldenbergen. Ihre Anleihen sind dennoch eine begehrte Anlage. Goldman Sachs will die Papiere nun auch an Privatkunden verkaufen.Die Wall-Street-Bank Goldman Sachs will Kommunalanleihen auch direkt an private Investoren verkaufen. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" will Goldman Sachs in dieser Woche eine Partnerschaft mit der Wertpapierfirma Incapital eingehen. Mit der Vereinbarung würden mindestens 85.000 Händler im Vertriebsnetz von Incapital Zugang zu von Goldman Sachs platzierten Anleihen von Bundesstaaten, Städten und Gemeinden bekommen.
Damit dringt das Geldhaus in ein lukratives Segment des Markts für festverzinsliche Wertpapiere vor. Mit Municipal Bonds (Munis genannt) werden laufende kommunale Ausgaben wie der Betrieb von Krankenhäusern und der Infrastruktur sowie Einzelprojekte finanziert. Der Markt für diese Bonds ist 2800 Mrd. Dollar groß.
Gerade in der jetzigen Phase, in der Nervosität und Risikoscheu an den Märkten wieder wachsen, sind Munis für Anleger attraktiv. Obwohl viele der öffentlichen Emittenten mit argen Finanzproblemen kämpfen, gelten die Papiere als sehr sicher, Ausfälle kommen so gut wie nie vor. Im Vergleich zu anderen risikoarmen Anlageformen werfen Munis außerdem hohe Zinsen ab - die noch dazu meist nicht versteuert werden müssen.
Die Nachfrage ist daher groß, selbst bei Emittenten mit mäßiger Bonität. Die Risikoaufschläge, die Investoren dafür verlangen, dass sie Verbindlichkeiten mit dem Rating BBB kaufen, der zweitniedrigsten Note über Ramschstatus, fiel laut dem Datendienstleister Bloomberg von Mitte August bis Anfang September von 165 auf 150 Basispunkte. Das ist der niedrigste Wert seit fast drei Monaten.
Goldman Sachs folgt mit der Partnerschaft mit Incapital Konkurrenten, die bereits ähnliche Vertriebsveinbarungen abgeschlossen haben. JP Morgan Chase etwa arbeitet mit der Schweizer Bank UBS zusammen, Morgan Stanley nutzt Smith Barney, ein Gemeinschaftsunternehmen mit Citigroup , als Vertriebsarm. Goldman Sachs, bis zur Umwandlung in eine Bankholding auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 eine reine Investmentbank, würde die Kommunalanleihen hauptsächlich an sehr vermögende Privatkunden und Stiftungen oder ähnliches verkaufen.
"Kunden wollen die Zahl der Investoren vergrößern, die Zugang zu ihren Bonds haben", zitiert das "Wall Street Journal" Jeff Scruggs, den Co-Leiter der Abteilung Öffentlicher Sektor und Infrastruktur bei Goldman Sachs mit Blick auf die Emittenten der öffentlichen Hand.
Die Zahl der Investoren auf der Privatkundenseite ist groß: Laut Daten der US-Notenbank Fed werden rund ein Drittel des Gesamtvolumens von 2800 Mrd. Dollar direkt an Haushalte verkauft. Ein weiteres Drittel geht indirekt an Privatanleger, etwa über Investmentfonds. Den Rest der Papiere halten institutionelle Investoren wie Versicherungen und Pensionsfonds.
Auch für Incapital ist die Zusammenarbeit attraktiv: Goldman Sachs ist eine der wichtigsten Banken für die Platzierung von Kommunalanleihen. Im vergangenen Jahr wickelte das Institut mehr als 400 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 100 Mrd. Dollar ab. "Das sind Produkte mit Milliardenwert, die unsere Kunden sonst nie zu sehen bekommen würden", sagte Incapital-Präsident John Radtke dem "Wall Street Journal".
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08.09.2010
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