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Globale Leitwährung: Malaysia setzt auf den Renminbi
China will seiner Währung international Geltung verschaffen. Diesem Ziel ist Peking wieder ein Stückchen näher gekommen.Die malaysische Zentralbank hat in Renminbi notierte Anleihen für ihre Devisenreserve gekauft. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf mit der Transaktion vertraute Quellen. "Das hebt die Glaubwürdigkeit des Renminbi auf ein ganz neues Niveau", zitierte die Zeitung einen Vertreter der französischen Bank Crédit Agricole in Hongkong, Dariusz Kowalczyk. "Das wird einen Dominoeffekt auslösen, angefangen mit den Handelspartnern Chinas in Asien."
Als Reservewährung werden weltweit bislang vor allem US-Dollar und Euro genutzt. Die Investition der malaysischen Zentralbank, deren Höhe allerdings geheim blieb, kann also als Vertrauensbeweis für den Renminbi interpretiert werden. Ein Erfolg für Peking, das mit der Internationalisierung seiner Währung eines Tages die Vormachtstellung des Dollar brechen will.
Die kommunistische Führung in Peking treibt dieses Projekt langsam, aber stetig voran: Im August wurde der chinesische Bondmarkt für ausländische Banken geöffnet. Seither dürfen Renminbi-Bestände, die im Ausland aus der Abwicklung von Handelsgeschäften oder Swaplinien von Zentralbanken entstanden sind, in den chinesischen Markt für Interbankenanleihen zurückfließen.
Mit Malaysia wurde außerdem ein direkter Umtausch zwischen Renminbi und Ringgit gestartet. Das Land ist eines von sieben, mit denen Peking Devisentauschgeschäfte vereinbart hat. Das Volumen der Swaplinien mit Malaysia, Südkorea, Indonesien, Hongkong, Weißrussland, Argentinien und Island beläuft sich auf insgesamt 800 Mrd. Yuan (75 Mrd. Euro). Die Abkommen ermöglichen es den Zentralbanken dieser Länder, heimische Unternehmen mit Renminbi zu versorgen und ihnen dadurch den Handel mit China zu erleichtern.
Bislang kommen Ausländer nur schwer an Renminbi
Bislang sind im Ausland kaum Renminbi im Umlauf, weil bis vor einem Jahr praktisch alle grenzüberschreitenden Geschäfte chinesischer Unternehmen in Dollar abgewickelt wurden. Erst 2009 startete Peking ein Pilotprogramm für die Abrechnung von Auslandsgeschäften in Renminbi, das in diesem Juni auf alle internationalen Handelspartner ausgeweitet wurde.
Abseits vom Warenhandel ist es nur wenigen chinesischen Finanzinstituen erlaubt, Renminbi außer Landes zu bringen. Peking befürchtet, dass bei einer sofortigen Liberalisierung die Chinesen ihr Kapital ins Ausland schaffen könnten. Eine weitere Hürde für die Internationalisierung der chinesischen Währung ist ihre Koppelung an den Dollar. Solange sich die Kurse weitgehend parallel zueinander entwickeln, ist der Renminbi für Anleger uninteressant.
In den vergangenen Tagen ließ die chinesische Zentralbank allerdings eine deutliche Aufwertung zu: Für einen Dollar mussten am Montag in Schanghai zeitweise nur noch 6,7085 Yuan gezahlt werden. Das war der höchste Kurs seit Ende 1993. US-Finanzminister Timothy Geithner hatte Peking noch in der vergangenen Woche vorgeworfen, den Renminbi-Kurs weiter künstlich niedrig zu halten und damit den chinesischen Exporteuren einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. US-Präsident Barack Obama will Donnerstag am Rande der Uno-Vollversammlung in New York mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao über das Thema sprechen.
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20.09.2010
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