"Ich war müde": IT-Blog Techcrunch flüchtet sich zu AOL
Gründer Michael Arrington ist einer der renommiertesten Köpfe des Silicon Valley. Den Verkauf seines Blogs begründet er mit persönlicher Erschöpfung. Er zeigt aber vor allem, dass Blogging allein kein Geld bringt.AOL übernimmt den renommierten IT-Blog Techcrunch. Eine Kaufsumme wurde nicht genannt. Die Schätzungen liegen zwischen 25 Mio. und 40 Mio. Dollar. Ähnliche Beträge waren bereits vor einem Jahr bei Übernahmegerüchten genannt worden.
Der Verkauf eines der bekanntesten Blogs der Welt an einen großen Konzern beweist: Mit Blogging allein ist kaum Geld zu verdienen. Selbst Techcrunch verfügt nicht über die notwendigen Vertriebsstrukturen, um genügend Werbekunden anzulocken. Es fehlt Personal, um Zusatzgeschäfte wie Konferenzen auszubauen. Zudem tun sich viele Menschen damit schwer, für einen Blog zu arbeiten.
Michael Arrington bestätigt das. "Die Wahrheit ist: Ich war müde", gab der Techcrunch-Gründer in einem langen Blogeintrag umumwunden zu. "Ich hatte unsere endlosen Technikprobleme satt, unsere Unfähigkeit, talentierte Ingenieure zu finden, die für einen Blog arbeiten wollen - und wenn wir sie gefunden hatten, sie bei Laune zu halten."
Techcrunch begibt sich damit in die Hände des Konzerns, der 2005 den heutigen Wettbewerber Engadget übernommen hatte. Im selben Jahr hatte sich Techcrunch gegründet. Der IT-Blog berichtete ein Jahr später als erstes über den Verkauf der Videoplattform Youtube an Google und gilt seitdem als erste Anlaufstation für Neuigkeiten aus dem Silicon Valley. Inzwischen beschäftigt das Portal 40 Mitarbeiter.
Arrington zufolge soll Techcrunch unabhängig bleiben und auch weiterhin kritisch über AOL berichten dürfen, wenn es vonnöten ist. Das habe AOL-Chef Armstrong ausdrücklich zugesichert. "Das letzte, was wir wollen, ist eine verschmuste Partnerschaft wie die zwischen dem Wall Street Journal und Myspace", schrieb Arrington.
Armstrong sei im Mai auf ihn zugegangen und habe seine Kaufwilligkeit verdeutlicht - unter der Bedingung, dass Arrington nicht abspringt. Die wichtigsten Köpfe hinter Techcrunch haben sich nun vertraglich verpflichtet, mindestens drei Jahre an Bord zu bleiben. Arrington geht für sich von einer "sehr sehr langen Zeit" aus.
Weder AOL noch Techcrunch gingen jedoch darauf ein, wie und ob sich Techcrunch künftig von Engadget abgrenzen will. Beide Portale verfügen über eine ähnliche inhaltliche Ausrichtung. AOL betreibt zudem weitere IT-Plattformen wie den Apple -Blog TUAW und das Computerportal Download Squad.
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FTD.de, 29.09.2010
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