Portfolio: Ein Fingerbreit Wasser unter dem Kiel
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2010 AP
Die Pleite des kleinen Mehrzweckschiffs Lehmann Forester lässt 148 Anleger um ihr Geld zittern. Im Juli musste der Fonds des Elbe Emissionshauses EEH Insolvenz anmelden, jetzt hat der Hauptgläubiger die Zwangsvollstreckung angestrengt. Das Schiff war von Anfang an vom Unglück verfolgt: verspätete Ablieferung, geplatzter Chartervertrag, Unfälle, fehlende Wartung. Auch andere Fonds leiden Not. Ihre Probleme sind typischerweise andere, doch die Auswirkungen für die Anleger sind die gleichen. Die Zeiten der Unsicherheit für die Investoren von Schiffsbeteiligungen sind noch nicht vorbei.
Seit die Finanzkrise auf die Schifffahrtsmärkte durchschlug, Frachter ohne Beschäftigung und damit ohne Einnahmen blieben, mussten rund 200 Fonds saniert werden, sagt Matthias Brinckman, Geschäftsführer der Deutschen Fondsresearch. Seine Analysten haben weitere 50 bis 60 Fonds auf dem Schirm, die noch Probleme bekommen könnten. "Wir können weitere Insolvenzen nicht ausschließen, aber sie sind nicht wahrscheinlich."
Finanznot brachte neues Geschäftsmodell
Künftige Probleme seien einfacher zu lösen als die bisherigen, erwartet Brinckman. So hätten gerade erst zwei Fonds ihren Liquiditätsengpass durch Betriebsmittelkredite der Bank überbrücken können. "Die Banken werden in manchen Fällen wieder lockerer." Vor wenigen Monaten war das noch undenkbar. Die Finanzinstitute stellten kein neues Geld für Schiffsbeteiligungen mehr bereit. Zahlen mussten die Anleger der Fonds.
Aus der Finanznot entstand auch ein neues Geschäftsmodell. So legten einige Emissionshäuser Fonds auf, die frisches Kapital zu Vorzugskonditionen für eigene und fremde Beteiligungen zur Verfügung stellen. Laut dem Verband Geschlossene Fonds (VGF) flossen im zweiten Quartal 2010 rund 73 Mio. Euro in solche Modelle.
Nach Berechnungen des Emissionshauses Nordcapital liegt der durch die Krise verursachte Kapitalbedarf deutscher Schiffsfonds bei rund 500 Mio. Euro. Davon sind bereits rund 300 Mio. Euro gesichert. 60 Prozent stammen von den Altinvestoren der Fonds, 40 Prozent von neuen Geldgebern. "Ein positives Zeichen, zumal inzwischen häufig mehr Eigenkapital zur Verfügung steht, als benötigt wird", sagt Nordcapital-Geschäftsführer Reiner Seelheim.
Teil 2: Schiffe verdienen wieder
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FTD.de, 28.09.2010
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