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Datum:   28.07.1999
Ressort:   Blickpunkt
Autor:   Ulrich Paul
Seite:   03

Gysis offene Türen

Ein Diebstahl im Büro des PDS-Fraktionschefs

BERLIN, 27. Juli. Die Diebe kamen in der Nacht zum Dienstag. Ihr Ziel war das Büro- und Geschäftshaus Jägerstraße 67 im Berliner Bezirk Mitte. Hier hat die Bundestagsfraktion der PDS nach dem Umzug aus Bonn neue Räume bezogen. In der dritten Etage liegt das Büro von Fraktionschef Gregor Gysi, und hier fanden die Täter, was sie offenbar suchten: Computer mit Festplatten, auf denen Daten und Informationen des Politikers gespeichert sind. Sie nahmen aus den drei Geräten die Festplatten heraus und entkamen. Bislang fehlt jede Spur von den Tätern.

"Der erste Umzugsskandal"

Jetzt ermittelt der Polizei- und Sicherungsdienst des Parlaments, und die PDS analysiert. "Ich gehe davon aus, daß die Computer gezielt ausgeschlachtet worden sind", sagt PDS-Fraktionsgeschäftsführer André Nowak. Und er verkündet: "Das ist der erste Umzugsskandal."

Nowak macht die Bundestagsverwaltung und den Polizei- und Sicherungsdienst des Parlaments für den Diebstahl mit verantwortlich. Er wirft ihnen vor, nicht die notwendigen Schutzvorkehrungen getroffen zu haben. Bereits vor Wochen habe er darauf hingewiesen, daß die Schließanlage des Hauses Mängel hat. Und als die PDS-Fraktion am 21. Juli in das Gebäude einzog, sagt Nowak, habe die Schließanlage noch immer nicht ordnungsgemäß funktioniert. So ließen sich etwa einige Türen nicht abschließen. Die Einbrecher, die in Gysis Büro gelangten, hatten offenbar leichtes Spiel.

Im Bundestag wird der Vorfall ernst genommen. Der Sprecher von Bundestagspräsident Thierse (SPD), Wolfgang Wiemer, sagt, der Diebstahl sei "ein starkes Stück". Wiemer nimmt aber den Polizei- und Sicherungsdienst sowie die Bundestagsverwaltung in Schutz. "Es ist nicht bekannt gewesen, daß Gysis Büro nicht abschließbar war. Das hätte man sagen müssen."

Wiemer räumt jedoch ein, daß es mit der Schließanlage im Haus der PDS-Fraktion Probleme gibt. Fluchttüren, die sich normalerweise nur von innen öffnen lassen, können hier auch von außen geöffnet werden. Dies habe die Polizei zwar bislang nicht gewußt, aber für den Schutz des Gebäudes seien bereits vor dem Einbruch zwei Polizisten abgeordnet gewesen.

Der Sprecher des Bundestagspräsidenten appelliert angesichts des Vorfalls an alle Beschäftigten des Parlaments, den Polizei- und Sicherungsdienst zu alarmieren, wenn sie beim Bezug ihrer neuen Quartiere in Berlin Sicherheitsmängel feststellen.

Die PDS will den Vorfall nicht auf sich beruhen lassen. André Nowak kündigt an: "Das wird ein Nachspiel haben."

[Neue Suchanfrage]   [Weitere Artikel vom 28.07.1999]  

20. Januar 2005
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