De-Mail: E-Brief der Post spart keinen Cent
Der lang angekündigte E-Postbrief der Deutschen Post wird teurer als erwartet. Er kostet 55 Cent und damit genauso viel wie ein Standardbrief, der in Papierform zugestellt wird, kündigte die Post an.Im Vorfeld war erwartet worden, dass der Ex-Monopolist die Billigstrategie der Wettbewerber United Internet und Deutsche Telekom kontert. Während der Onlinekonzern aus Montabaur beim Start des Konkurrenzprodukts De-Mail in knapp einem halben Jahr voraussichtlich 15 bis 20 Cent für einen elektronischen Brief nimmt, will der Telekomkonzern anfangs sogar mit einem Gratisangebot auf den Markt gehen.
Mit ihrer Preisstrategie vertraut die Post darauf, dass die Kunden ihr das Wertversprechen des Briefgeheimnisses in der Onlinewelt abnehmen. "Wir machen sichere Schriftkommunikation auch im Internet für jedermann möglich - das ist eine Revolution", sagte Konzernchef Frank Appel. Dabei stehe nicht der Preis im Vordergrund, so Briefvorstand Jürgen Gerdes . Ohne die Wettbewerber zu nennen, stellte er die Sicherheit von Billigangeboten infrage.
Zugleich ist der relativ hohe Preis für den E-Postbrief ein Versuch, die Umsatzrückgänge im klassischen Briefversand aufzufangen. Eine Kannibalisierung des Kerngeschäfts durch das neue Angebot würde kaum noch wehtun, wenn die Kunden bereit wären, 55 Cent für den elektronischen Brief zu zahlen. Zuletzt hatte sich der Gewinn der Briefsparte fast halbiert, weil immer mehr Menschen per E-Mail kommunizieren, statt Briefe zu versenden. Mittelfristig will der Konzern mit dem verbindlichen E-Postbrief einen dreistelligen Millionenumsatz machen.
Kunden können sich ab sofort für den E-Postbrief registrieren. Die Adresse besteht aus Vor- und Nachnamen und der Endung @epost.de. Eine Zahl hinter dem Nachnamen soll Verwechslungen verhindern. In den ersten Stunden nach der Freischaltung um sechs Uhr morgens sicherten sich am Mittwoch nach Post-Angaben bereits 30.000 Nutzer eine der neuen Adressen. Sie können fortan Lohnabrechnungen, Behördenpost oder Versicherungsschreiben rechtssicher empfangen.
Bislang hat die Post mit 50 Unternehmen Verträge abgeschlossen, darunter die Allianz , SAP , ADAC, die Targobank und Lotto Hessen. "Ein Vielfaches dieser Zahl ist in der Pipeline", sagte Briefvorstand Gerdes. Großkunden erhielten auf den Preis von 55 Cent einen Abschlag, der sich nach dem Versandvolumen richte.
Hat ein Adressat noch keinen E-Postkasten, erhält er das Schreiben in Papierform. Diese sogenannten Hybridbriefe druckt die Post im Briefzentrum Stuttgart aus, kuvertiert sie und stellt sie in der Regel innerhalb von 24 Stunden zu. Der Preis hierfür liegt ebenfalls bei 55 Cent. Ein ähnliches Angebot bietet United Internet seit Kurzem seinen Web.de- und GMX-Kunden an. Es ist 1 Cent günstiger. Ausgeliefert werden die Hybridbriefe von alternativen Zustellern wie TNT oder PIN Mail.
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Aus der FTD vom 15.07.2010
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