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Merken   Drucken   05.11.2010, 10:00 Schriftgröße: AAA

   

Metro-Tochter in China: Media Markt setzt alles auf die 17

Media Markt eröffnet den ersten Laden in der Volksrepublik. Ist das Projekt erfolgreich, stößt die Kette in neue Dimensionen vor. Doch die Anlaufschwierigkeiten zeigen: Das wird nicht einfach. von Henning Hinze  Schanghai
Nach den Regeln des Feng-Shui ist der 17. der beste Tag des Monats November 2010 - ideal also zur Eröffnung des ersten Media Markts in Schanghai. Ideal auch, weil sich dieser Termin nun wohl endlich wird halten lassen. "Wenn es hier klappt, klappt es überall", sagt Media-Saturn-Chef Roland Weise über Schanghai und weiß warum: Zuerst musste sich Media-Saturn vom Start zur Expo verabschieden, Mitte Oktober wurde der erste Verkaufstag um zwei weitere Wochen verschoben. Unternehmenskreisen zufolge weniger wegen des Feng-Shui als wegen der Verkäufer, die geschult werden müssen.
Metro-Chef Eckhard Cordes (M.) im neu eröffneten Media Markt in ...   Metro-Chef Eckhard Cordes (M.) im neu eröffneten Media Markt in Schanghai mit Foxconn-Chef Guo Tai-Ming (l.)
Dennoch wurde am Donnerstag die Eröffnungszeremonie für Media-Saturn-Filiale Nummer 862 gehalten. Deren Startschwierigkeiten wirken klein neben der Größe des Projekts: Der Eintritt in den chinesischen Elektrohandelsmarkt mit acht Prozent jährlichem Wachstum und einem prognostizierten Marktvolumen von 180 Mrd. Euro im Jahr 2020. "Wo wir antreten, haben wir das Ziel, Nummer eins zu sein", sagt Weise. Zehn Prozent Marktanteil seien realistisch.
Das würde den Media-Saturn-Umsatz im Vergleich zu heute verdoppeln. Mindestens 100 Filialen seien in einigen Jahren denkbar. "Mittelfristig wird Asien eine größere Bedeutung innerhalb der Metro -Gruppe bekommen", so der Chef des Media-Saturn-Großaktionärs Metro, Eckhard Cordes . 200 Mio. Dollar sollen in den kommenden eineinhalb bis zwei Jahren für etwa zehn Filialen in Schanghai investiert werden, um zu testen, ob das Modell funktioniert.
Der größere Elektrohändler Best Buy  hat mehrere Jahre Vorsprung, doch seine Expansion geht langsamer voran als geplant. Stattdessen halten die chinesischen Konkurrenten Suning und Gome je etwa sieben Prozent Marktanteil.
Media-Saturn setzt auf Erfahrung in Europa und Russland - und erstmals auf ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem lokalen Partner. Eine Tochterfirma des weltgrößten Elektronikauftragsfertigers Foxconn aus Taiwan gründete mit Media-Saturn eine chinesische Gesellschaft, an der Media-Saturn-Gesellschafter Metro und die Familien Kellerhals und Stiefel 75 Prozent halten. "Wir sind demütig und glauben, dass wir mit unserem Partner eine chinesische Lösung finden können", sagt der Media-Saturn-Chef.
Wohl zwei Jahre soll das Joint Venture Zeit bekommen. "Wir glauben, dass wir Erfolg haben werden", sagt Cordes. "In dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass es nicht so ist, beinhaltet der Begriff Testmarkt aber auch die Möglichkeit, dass wir uns zurückziehen." Welcher Tag dafür dann ideal wäre, hat aber niemand ausgerechnet.
05:19:18 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Metro 53,45 EUR   -0,19%  -0.1
Best Buy 44,75 USD   +2,45%  1.07
  • Aus der FTD vom 05.11.2010
    © 2010 Financial Times Deutschland
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