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  FTD-Serie: Weltmarkt in Bewegung

Die Wirtschaft zieht an, der globale Handel erholt sich - davon profitiert auch die Logistikbranche. Insbesondere Länder wie Asien, Afrika und Lateinamerika versprechen neues Wachstum. Wir beleuchten den internationalen Markt für Logistik in einem Special, analysieren die aktuelle Situation und zeigen neue Geschäftsfelder auf.

Merken   Drucken   01.11.2010, 06:00 Schriftgröße: AAA

   

Schneller Weg: Ohne Umwege zum Kunden

Damit Ware schneller beim Kunden landet, arbeiten Forscher und Logistiker stets an neuer Technik. So finden Pakete ihren Weg zum Container alleine, und intelligente Fahrzeuge reagieren flexibel auf veränderte Kundenaufträge.
© Bild: 2010 AP
Damit Ware schneller beim Kunden landet, arbeiten Forscher und Logistiker stets an neuer Technik. So finden Pakete ihren Weg zum Container alleine, und intelligente Fahrzeuge reagieren flexibel auf veränderte Kundenaufträge. von Kathinka Burkhardt
"Bitte hier auf dem Display unterschreiben", sagt der Bote des Paketdienstleisters DHL und reicht seinen Handcomputer mit Plastikstift herüber. Die Zeiten, in denen Lkw und Holzpalette ausreichten, um ein Transportunternehmen zu betreiben, sind längst vorbei. Heutzutage hantieren Logistiker mit Satellitennavigation, automatischen Lagersystemen und verkehrstauglichen Elektromobilen. "Logistiker selbst wollen immer schneller werden, doch auch die technischen Errungenschaften unserer Zeit erhöhen den Druck auf die Branche", sagt Lutz Schütte, Logistikexperte beim Maschinenbauer MTU  Friedrichshafen.
Vor allem durch das Internet sind die Kundenerwartungen gestiegen: Wer ein Buch im Online-Shop bestellt, möchte es am nächsten Tag in den Händen halten. "Niemand will mehr auf seine Ware warten", sagt Schütte. Beim Kauf geht es deshalb heutzutage nicht mehr ausschließlich um Qualität und Preis: "Logistik ist ein echter Wettbewerbsvorteil für Unternehmen geworden", sagt Frank Straube, der als Professor den Bereich Logistik an der TU Berlin leitet. Um Transportsysteme effizienter und schneller zu gestalten, feilen wissenschaftliche Einrichtungen, aber auch Unternehmen wie DB Schenker, Kühne + Nagel  oder die Deutsche Post  an technischen Lösungen.
Container von DB Schenker   Container von DB Schenker
So beschäftigt sich das Fraunhofer-Institut in Dortmund unter anderem mit automatisierten Materialflüssen in Lagerhäusern. Zu diesem Zweck wurde in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Siemens  oder Sun Microsystems das sogenannte Open-ID-Center eingerichtet. Das ist ein Modelllagerhaus, in dem Pakete fast gänzlich ohne menschlichen Einsatz ihren Weg vom Eingang zum Lagerregal oder Container finden.
Die dort arbeitende Technik heißt RFID und funktioniert so: Ein elektromagnetischer Aufkleber, der auf die Sendung geklebt wird, bekommt alle nötigen Paketinfos über Volumen, Gewicht, Inhalt sowie Herkunft, Zwischenstationen und Zielort elektronisch aufgespielt. Die Informationen werden dann mit elektromagnetischen Wellen dem jeweiligen Lagerhaussystem mitgeteilt. Das weiß dann, welches der schnellste Weg für das Päckchen ist.
Paketgewicht bestimmt die Reiseart
Wiegt ein Paket zum Beispiel weniger als 20 Kilogramm, öffnet das System am Ende des Fließbandes die rechte Klappe, wo die leichten Waren für den flexiblen Kleintransporter warten. Ist die Ware schwerer, kann sie nach links zum Schwertransporter geschickt werden. Gleiches gilt für die Entfernung bis zum Kunden. Liegt die auf dem RFID-Aufkleber gespeicherte Lieferadresse nahe beim Lagerhaus, wird die Ware automatisch dem Schnellkurier zugeteilt. Führt die Reise weiter weg, sortiert das System das Päckchen seinem Bestimmungsort gemäß. "Das Paket entscheidet dadurch selbst, welchen Weg es nimmt", sagt Alex Vastag, Leiter für Verkehrslogistik am Fraunhofer-Institut.
Doch RFID birgt auch Tücken. Die Technik funktioniert nur, wenn entsprechende Antennen vorhanden sind. Verlässt die Ware geschlossene Systeme wie ein Lagerhaus, einen Lkw oder ein Schiff, können keine Daten mehr gesendet werden. Und auch in Transportern selbst kann es zu Unterbrechungen kommen: "Behälter aus Metall oder mit Flüssigkeit stellen Barrieren für die Wellen dar, wodurch die Informationssignale nicht ankommen", sagt Verena Wild von DHL Innovations & Solutions.

Teil 2: Galileo hilft Logistikern

  • FTD.de, 01.11.2010
    © 2010 Financial Times Deutschland
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