Montag, 6. Dezember 2010

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Andritz zahlt für AE&E; 10 Mio. Euro

Der Grazer Anlagenbauer Andritz will den Sanierungsplan für die insolvente A-TEC Tochter finanzieren und das "Unternehmen stabilisieren".

Letztes Update am 03.12.2010, 13:50

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AEE Das Kovats-Imperium zerbröselt: Vor einer Woche meldete der Anlagenbauer AEE Austria Insolvenz an.
Der Grazer Anlagenbauer Andritz übernimmt einer Insider-Information zufolge die Kommandit- und Gesellschaftsanteile der insolventen AE&E; Austria GmbH &Co; KG in Raaba und zahlt dafür 10 Mio. Euro. Darüber hinaus hat sich Andritz bereiterklärt, den Sanierungsplan zu finanzieren und "das Unternehmen zu stabilisieren".

Das heißt, Andritz übernimmt für laufende und anstehende Projekte Haftungen in Höhe von mehr als 100 Mio. Euro. Darauf hat man sich gestern, Donnerstag, bei der Gläubigerversammlung in Wien in einer fast dreistündigen Sitzung geeinigt. Um 20:45 Uhr war der Deal perfekt. "Es ist ein faires Angebot", hieß es heute dazu.

Freitag Nachmittag findet in Raaba eine Gläubigerversammlung statt, bei der die nächsten Sanierungsschritte abgeklärt werden sollen. Geklärt werde müsse jetzt das Quotenerfordernis. Die AE&E; Austria hat im Rahmen eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung ihren rund 600 Gläubigern die gesetzliche Mindestquote von 30 Prozent geboten. Jetzt müsse auch geklärt werden, ob Andritz die anstehenden Projekte selber übernimmt und die Ausführung an die AE&E; weitergibt, oder ob der Raaber Anlagenbauer die Projekte durchführt.


Großaufträge in Aussicht

Laut WirtschaftsBlatt hat die AE&E; zwei Großaufträge in Aussicht, und zwar in Hongkong und in der Türkei mit einem Volumen von rund 115 Mio. Euro. Dafür wären Haftungen im Ausmaß von rund 30 Mio. Euro notwendig. Der Kaufpreis sei nur ein Tal des Gesamtpakets, betonte Gläubigersprecher Hans-Georg Kantner. Andritz müsse eigene Bonität zur Verfügung stellen und für die Fortführung garantieren. Ein Teil des Kaufpreises komme direkt den A-Tec-Gläubigern zugute, dazu wurde eine Freihaltung von Verpflichtungen gegenüber der A-Tec vereinbart.

Gute Nachrichten gibt es für die 370 Mitarbeiter. Der Anlagenbauer sei so ausgelastet, dass alle Mitarbeiter weiter beschäftigte werden können. Eine Standort- und Beschäftigungsgarantie hat Andritz aber nicht abgegeben.

Die AE&E; Austria mit Sitz in Raaba hat mit Passiva von 227 Mio. Euro ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung angemeldet. Die Aktiva belaufen sich nach Angaben der Gläubigerschutzverbände Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) und Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) auf 119 Mio. Euro.

Laut AKV hat das Unternehmen 2009 187 Mio. Euro nach 240 Mio. Euro im Jahr davor umgesetzt. 2009 wurde ein Überschuss von 18,8 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Gesellschaft in Raaba habe ausschließlich positive Kennzahlen ausgewiesen und sei nur aufgrund der zahlreichen Wechselwirkungen in der Gruppe in Schieflage gekommen, so der AKV.


Letztes Update am 03.12.2010, 13:50

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Artikel vom 02.12.2010 13:00 | apa | dk | « zurück zu Unternehmen


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