Weblog

Die Frage nach der Liebe

23.12.2010, 14:52 Uhr

Wie bringe ich ihm bei, wie wichtig mir die Krippe ist?

Mein Mann ist jüdischen Glaubens, ich bin katholisch. Er will partout nicht, dass ich die Krippe für unseren Sohn (drei Jahre alt) aufbaue. Ich dagegen kann mir Weihnachten ohne die Krippe nicht vorstellen. Magdalena, 37 Es kommt nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, die Gebote Gottes zu halten.“ Das sagte jemand, der es wissen muss: der Apostel Paulus in seinem Brief an die Korinther.

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17.12.2010, 14:37 Uhr

Wie kann ich ihm den Seitensprung jemals verzeihen?

Mein Freund hat mich betrogen. Sie ist eine alte Schulfreundin, die er zufällig wiedergetroffen hat, sagt er. Nichts Ernstes, nur eine Affäre, er liebe nur mich. Ich würde ihm gerne verzeihen, aber ich kann nicht vergessen, was er mir angetan hat, es kommt vor, dass ich kühl und abweisend bin, was er wiederum nicht versteht. Ist unsere Beziehung noch zu retten? Claudia R., 29, Berlin Ihr Freund lebt offenbar in der Zeit vor der Erfindung des Unbewussten, als noch Geschlechtsverkehre möglich waren, die einfach so passierten, ohne Ursache, ohne Wirkung. Der Mann muss mal aufwachen! Es war ja kein Versehen, kein Missgeschick.

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Abini Zöllner

11.11.2010, 19:09 Uhr

Lieber Udo Lindenberg,

ich habe schon einmal vor sechs Jahren in dieser Zeitung einen Brief an Dich gerichtet. Da wurde Dir eine musikalische und menschliche Bankrotterklärung unterstellt, die nicht unwidersprochen bleiben konnte. Aus aktuellem Anlass (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/1110/feuilleton/0034/index.html) habe ich nun jenen Artikel noch einmal überarbeitet. Wie ich den heutigen Anrufen entnehmen konnte, wären einige bereit, sich Deinetwegen schon mal auf einen Bewährungshelfer vorzubereiten. Denn manche glauben, Deine Kritiker würden gut in etwas Langem, Fließendem aussehen: Rhein, Spree oder Elbe. Aber ich dachte mir: Ich habe eine Tastatur, und ich werde sie benutzen. Deshalb:

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03.06.2010, 18:05 Uhr

Der größte anzunehmende Unfall

Lena Meyer-Landrut, Horst Köhler und Henning Mankell – sie waren die Themen der letzten sechs Tage. Eine Nachricht dagegen ist das Thema der letzten sechs Wochen: das Bohrloch am Meeresboden im Golf von Mexiko.

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Holger Schmale

04.10.2010, 17:38 Uhr

Stuttgart 21 und die verwegene Kanzlerin

Angela Merkel ist ganz schön verwegen. Oder? Zwar passt dieses Adjektiv überhaupt nicht zu dem Bild der Kanzlerin der vergangenen fünf Jahre. Doch anders lässt sich überhaupt nicht beschreiben, wie sie nun vorgeht. Ich meine ihr unbedingtes Bekenntnis zum Projekt Stuttgart 21.

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28.09.2010, 17:18 Uhr

Merkels Problem Wolfgang Schäuble

Ziemlich genau 20 Jahre nach dem Attentat wird Wolfgang Schäuble wieder einmal von seinem Schicksal eingeholt. Das ständige Sitzen im Rollstuhl hat wieder eine Entzündung ausgelöst, der Finanzminister muss für Wochen zur Pflege in ein Krankenhaus. Das ist nicht nur für ihn ein schmerzhafter Rückschlag.

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Frank Herold

22.09.2010, 15:20 Uhr

Terrorist verklagt Polen

Der internationale Terrorismus hat eine neue perfide Strategie, um den Westen zu untergraben, fand die polnische Zeitung "Rzeczpospolita" heraus. "Die Terroristen testen die Justiz in den demokratischen Ländern", schrieb das Blatt gestern. Alarmiert worden war die Zeitung von einer Klage, die der mutmaßliche Attentäter Abdel Rahim al-Nashiri zu Wochenanfang in Warschau eingereicht hatte.

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31.08.2010, 12:21 Uhr

Sarrazins Juden-Gen

Alle reden über Sarrazin. Die Umfragen zeigen, dass große Mehrheiten der Deutschen sagen: der Mann hat recht. Verzweifelt stemmen sich Politiker und Medien dagegen. Ich will nur eine der Sarrazin-Thesen herausgreifen: das angebliche Juden-Gen.

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WM 2010

08.07.2010, 17:44 Uhr

Schlachtenbummel: Safari im Kleingarten

Sabine Vogel Dem Pickelbaum war es zu kalt. Er lässt die Blätter hängen, sie verkrumpeln sofort. Der Winter in Johannesburg ist trocken. Es regnet nie, stahlblauer Himmel am Tag, sternenklar die Nächte. Die abgezwickten erfrorenen Extremitäten des Pickelbaumes geben einen fies dornigen Haufen ab. Die Unterseiten der einst hellgrünen, herzförmigen Blätter sind von gelbweißen Pickeln übersät. Sie sehen aus wie Eier, aber es schlüpft nie etwas heraus, sie verschorfen zu Warzen. Der Pickelbaum ist krank. Das hat ihn nicht daran gehindert, die Blechtonne, in die er als Schössling gepflanzt worden war, brachial zu sprengen und seine harten Wurzelwürste durch die Steinplatten in den Boden darunter zu rammen. Er hat inzwischen eine Größe von zwei Kubikmetern, ein Stück Stachelzaun gegen die herumstreunenden Katzen. Das einzig schöne am Pickelbaum sind die hellgrünen Gottesanbeterinnen, die sich manchmal im Labyrinth seiner Dornen, Blätter und Lichtreflexe tarnen.

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07.07.2010, 11:32 Uhr

Radio 2000

Boris Herrmann Es ist nicht immer einfach, ein Fußballspiel mit Worten zu beschreiben. Als die Menschen gerade lernten, was eine Radioreportage ist und Fußball noch eine Reha-Maßnahme für Veteranen des Ersten Weltkriegs war, da teilten die Kommentatoren das Spielfeld in ein schachbrettartiges Koordinatensystem ein. Und die Menschen saßen mit demselben Schachbrettspielfeld vor dem Radio. Das muss dann in etwa so geklungen haben: „Szepan immer wieder Szepan. Jetzt läuft er sich in Feld G8 frei, seine Flanke passiert G7 und H7, aus dem Hintergrund müsste Kuzorra nach H6 eindringen….“ Einen Weltkrieg und ein Wirtschaftswunder später hat sich der deutsche Mann dann Samstag für Samstag nach dem Rasenmähen in seine Badewanne gelegt, den Weltempfänger neben die Kernseife gestellt und darauf gewartet bis Manni Breuckmann „Toooooor in Dortmund“ schreit. Auch das war soweit ganz nett. Die netteste Art der Fußballunterhaltung im Radio kann man indes aktuell beim südafrikanischen Sender „Radio 2000“ erleben – solange man sich nicht dafür interessiert, was sich gerade auf dem Rasen ereignet.

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Stadtplanung

16.06.2010, 16:08 Uhr

Was soll aus Tempelhof werden?

Die einen planen eine Savannenlandschaft, andere ein Wiesenmeer oder einen Aussichtshügel. Sechs Entwürfe sind beim Wettbewerb für die Gestaltung der geplanten Parklandschaft auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhofer Feld in die engere Wahl gekommen. Wir stellen sie vor - und laden Sie dazu ein, mit uns über die Ideen zu diskutieren.

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