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Italiens Bondauktion als böses Omen für 2011
Schuldenkrise: Italiens Bondauktion als böses Omen für 2011
Anleger verlangen von dem Land erneut deutlich höhere Renditen. Kein gutes Vorzeichen für die gewaltige Schuldenaufnahme, die die Euro-Staaten im neuen Jahr stemmen müssen. Italien hat dabei immerhin einen großen Vorteil.Italien hat Investoren erneut mit höheren Renditen für frische Verbindlichkeiten begeistern müssen. Das Land platzierte am Donnerstag mittel- und langfristige Anleihen im Gesamtwert von 8,1 Mrd. Euro und zahlte dabei spürbar mehr als bei den letzten Auktionen vergleichbarer Papiere. Zudem wurde die Zielmarke von 8,5 Mrd. Euro nicht erreicht.
Damit zeigt sich die anhaltende Verunsicherung der Investoren erneut. Bereits bei einer Auktion kurzfristiger Schulden am Vortag hatte Italien deutlich höhere Renditen bieten müssen. Das Land ist im Zuge der Schuldenkrise in der Euro-Zone ins Visier von Anlegern geraten. Sie sorgen sich angesichts der enormen Staatsverschuldung und immer wieder aufflammender politischer Querelen. Allerdings wird Italien immer noch als weniger gefährdet angesehen als Portugal und Spanien. Die Refinanzierungskosten dieser beiden Länder sind deutlich stärker gestiegen.
Experten sehen in der jüngsten Auktion dennoch ein Omen für das kommende Jahr, in dem die Euro-Staaten Rekordsummen an den Anleihemärkten aufnehmen wollen. Die Royal Bank of Scotland etwa rechnet mit einem Volumen von 814 Mrd. Euro. Allein im Januar könnten die Staaten versuchen, bis zu 80 Mrd. Euro einzusammeln. "Ich denke, das wird weiter so sein, mit moderater Nachfrage und großen Zugeständnissen", sagte Luca Jellinek von Crédit Agricole der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf die anstehenden Emissionen.
Italien muss im kommenden Jahr 215 Mrd. Euro an Anleihen platzieren. Das ist zwar eine gewaltige Summe. Das Land profitiert aber davon, dass eine große Anzahl der Staatsanleihen von heimischen Privatinvestoren gekauft werden, die selbst bei einer Verschärfung der Krise im Euro-Raum kaum abspringen dürften.
Am Donnerstag platzierte das Land Anleihen mit einer Laufzeit bis 2013 im Wert von 3 Mrd. Euro zu einer Rendite von 3,25 Prozent. Bei der letzten Auktion vergleichbarer Papiere Ende November hatte die Rendite noch bei 2,86 Prozent gelegen. Weitere 3 Mrd. Euro an 2021 auslaufenden Bonds wurden zur Rendite von 4,8 Prozent verkauft. Zuletzt waren hier 4,43 Prozent fällig geworden.
Auch für 2017 fällig Anleihen über 1,3 Mrd. Euro musste Italien mehr bieten: Hier lag die Rendite bei 2,92 Prozent, nach zuletzt 2,3 Prozent. Für 836 Mio. Euro an 2015 fälligen Bonds lag die Rendite bei 2,8 Prozent. Bei der letzten Emission solcher Papiere hatte sie sich noch auf 1,78 Prozent belaufen. Der Handel ist kurz vor Jahresende allerdings dünn, dadurch kommt es leichter zu Ausschlägen.
Das italienische Finanzministerium gab am Donnerstag zudem bekannt, den Anteil inflationsindexierter Anleihen an der Gesamtsumme der Verbindlichkeiten erhöhen zu wollen. Dabei gehe es um Papiere mit kurzen und langen Laufzeiten. Inflationsindexierte Bonds bieten Investoren Schutz vor Inflation. Nimmt die Teuerung zu, verringert sich normalerweise der Zinsertrag aus den Papieren. Bei inflationsindexierten Anleihen bewegen sich die Zinszahlungen mit den Verbraucherpreisen.
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FTD.de, 30.12.2010
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