Fairplay ist der Kernbegriff beim Fussball. Deshalb tut die FIFA alles, um das Fairplay zu fördern. So gibt es seit 1997 jedes Jahr im Herbst die Fairplay-Tage: In diesem Jahr fanden sie vom 3. bis 7. September statt. Aus diesem Grund hatte der Fussball-Weltverband alle Mitgliedsverbände, Ligen und Vereine dazu aufgerufen, auf dem Platz und abseits davon die Kräfte zu bündeln und sich stark zu machen für Fairplay.

Erreicht wurde dies beispielsweise mit FIFA-Fairplay-Flaggen und Videoclips in den Stadien, aber auch durch Ansprachen der Mannschaftskapitäne an die Fans direkt, um die Bedeutung des Fairplay zu unterstreichen.

Was aber ist Fairplay für die unmittelbar Beteiligten – für Spieler, Trainer und Funktionäre? FIFA.com hat auf der ganzen Welt nachgefragt, was es für sie bedeutet und warum es so wichtig ist. Hier ein Auszug aus den Antworten in alphabetischer Reihenfolge.

Craig Bellamy, Kapitän Wales
Ohne Fairplay geht im Fussball gar nichts. Als langjähriger Profi weiß ich, wie wichtig es ist, sich an die Regeln zu halten – und das gilt für jeden Aspekt des Spiels. Das gesamte Spiel muss geprägt sein von gegenseitigem Respekt für den Gegner. Auf diese Weise kann das Spiel gedeihen und die Fans bekommen das Beste vom Besten zu sehen.

Joseph S. Blatter, FIFA-Präsident
Bei der Fairplay-Kampagne der FIFA geht es um viel mehr als um die Förderung von fairem Fussball während eines Wettbewerbs. Die FIFA engagiert sich auch für Fairplay in der Gesellschaft, angefangen bei unserer Zukunft, den Kindern. Kinder brauchen für ihre Persönlichkeitsentwicklung starke moralische Werte. Da es sich beim Fussball um einen Mannschaftssport handelt, wird schnell klar, wie wichtig Disziplin, Respekt, Teamgeist und Fairness im Spiel und auch im Leben sind. Ich erwarte von Spielern, Offiziellen und Fans, dass sie Vorbilder für Fairplay sind.

Bob Bradley, Nationaltrainer USA
Fairplay verkörpert eines der höchsten Ideale im Fussball. Durch Fairplay kann der Fussball Menschen auf der ganzen Welt als Beispiel dienen. Respekt gegenüber dem Gegner, Respekt gegenüber den Schiedsrichtern und Respekt vor dem Spiel sind zentrale Bestandteile dieses Sports und wir unterstützen die FIFA deshalb sehr bei ihrem Eintreten für Fairplay.

Rachel Buehler, Vize-Spielführerin der U.S.-Frauenmannschaft
Beim Sport dreht sich alles um Fairplay. Es geht darum, dass man zu einer Mannschaft gehört und Beziehungen zu Menschen aufbaut, egal ob das nun Mitspieler oder Mitspielerinnen, Trainer oder Gegner sind. Das Spiel auf höchstem Niveau ist auch immer ein starker Wettbewerb, bei dem Siege natürlich sehr wichtig sind, aber wenn man sich mal an seine Kindheit erinnert und daran, warum man mit Fussball angefangen hat, dann doch, weil man sich sportlich betätigen wollte, weil man etwas fürs Leben lernen wollte, weil man lernen wollte, wie man mit Leuten umgeht und auch mit Rückschlägen. Auch wenn es im Profisport um viel geht, so hoffen wir doch, dass sich an diesen grundlegenden Dingen des Sports nie etwas ändern wird.

Fabio Capello, Nationaltrainer England
Fussball inspiriert Menschen auf der ganzen Welt und diese Leidenschaft kommt daher, dass er richtig und in der richtigen Atmosphäre gespielt wird. Jeder will gewinnen, aber es kommt darauf an, wie wir in den jeweiligen Situationen reagieren. Wir alle teilen dieselbe Leidenschaft für diesen Sport und wir müssen einander jederzeit respektieren. Es ist wichtig, sich klar zu machen, dass Kinder und Jugendliche Fussball schauen und wir Vorbilder für diese Generation sind. Seit ich in England bin, hat das Programm Respect positive Auswirkungen auf das Spiel und wir müssen weiterhin alles dafür tun, sowohl zu Respekt als auch zu Fairplay im Spiel zu ermutigen.

Alex Frei, Nationalmannschaftskapitän Schweiz
Fairplay darf es nicht nur an den Fairplay-Tagen von FIFA und UEFA geben. Selbstverständlich unterstützt die Schweizer Nationalmannschaft jede Aktion betreffend Fairplay, aber wichtig ist, dass es nicht bei Lippenbekenntnissen und Versprechungen bleibt, sondern dass Fairplay selbstverständlich ist und auch praktiziert wird, wenn keine speziellen Aktionen angesagt sind.

Steven Gerrard, Vize-Spielführer England und Liverpool
Jeder liebt Fussball wegen der Leidenschaft und des Wettkampfes, aber es ist auch wichtig, dass jeder das Spiel richtig spielen kann und der Sinn des Fairplay ist dafür wiederum ganz wichtig. Ohne Respekt zwischen Spielern, Trainern, Schiedsrichtern, Fans und allen am Fussball Beteiligten kann es diesen Sport nicht geben. Als Kapitän von Liverpool und der englischen Nationalmannschaft habe ich erlebt, welche Auswirkungen das Programm Respect in unserem Land hinsichtlich der Atmosphäre zwischen Spielern und Offiziellen hat. Das ist ein wichtiges Beispiel für alle, die die großen Spiele sehen. Wir sind jederzeit Vorbilder für Kinder, die Fussball spielen wollen. Es ist wichtig, dass sie Spaß an diesem Sport haben können und ohne Druck an ihn herangeführt werden. Ich unterstütze die FIFA-Fairplay-Initiative voll und ganz.

Ottmar Hitzfeld, Nationaltrainer Schweiz
Fairplay ist das wichtigste Element auf dem Platz, denn es steht für Respekt. Respekt gegenüber den Mit- und Gegenspielern, den Spielleitern, den Zuschauern und auch den Sponsoren. Alle tragen wesentlich dazu bei, dass Fussball derart populär ist. Umso wichtiger ist, dass die Protagonisten auf dem Platz sich ihrer Botschafter-Rolle für den Fussball dieser Welt bewusst sind und sich entsprechend verhalten.

Philipp Lahm, Nationalspieler Deutschland
In unseren Vereinen oder in der Nationalmannschaft stehen wir im Blickpunkt und sind Vorbild für Millionen Fans, besonders auch für Kinder. Deshalb ist Fairplay enorm wichtig. Das betrifft nicht nur unser Verhalten bei Spielen, sondern auch im Alltag. Einer von vielen Aspekten ist beispielsweise, dass Rassismus im Fussball keinen Platz haben darf.

Eduardo Lara, U-20-Trainer Kolumbien
Beim Fairplay geht es um Solidarität und Ehre zwischen Spielern und Klubs, und zwar auf dem Platz und abseits. Dank dieses Gedankens haben viele Fussballer verstanden, dass Fussball ein Spiel ist und die Rivalität auf dem Platz nach dem Schlusspfiff enden sollte. Meiner Meinung nach hilft das auch, Länder auf unserem Kontinent zu einen. Dort soll Fussball eine Familie sein.

Joachim Löw, Nationaltrainer Deutschland
Die FIFA-Fairplay-Tage sind eine gelungene Initiative, um rund um den Globus deutlich zu machen, dass es über das Erfolgsstreben hinaus wichtige Werte gibt, die internationale für alle Fussballer von großer Bedeutung sind. Ob bei populären Profis oder in Jugendmannschaften - Respekt vor dem Gegner und korrektes Auftreten auf dem Platz sind die Basis unseres Sports.

Aaron Mokoena, Kapitän der südafrikanischen Nationalmannschaft
Wir unterstützen Fairplay im Fussball und ermutigen alle, sich hinter die Initiative zu stellen. Auch wenn wir wissen, dass in 90 Minuten so einiges los ist und die Emotionen manchmal hochschlagen, müssen wir doch stets ein Vorbild für jene sein, die dafür bezahlen, uns spielen sehen zu können. Es geht auch um Respekt – Respekt vor dem Spiel und seinen Fans.

Pitso Mosimane, Nationaltrainer Südafrika
Mit Fussball können wir die Gesellschaft erreichen und etwas verändern. Deshalb ist es so wichtig, dass Spieler mit gutem Beispiel voran gehen: damit sie einen positiven Einfluss auf kommende Generationen haben. Das Verhalten von Spielern auf dem Platz ist so wichtig wie ihr Verhalten abseits des Platzes.

Howard Webb, Schiedsrichter beim Endspiel um die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™
Fussball spielt im Leben vieler Menschen eine enorm große Rolle. Er erzeugt Glücksgefühle und Verzweiflung, Frust und Erleichterung, Enttäuschung und Erfüllung. Hinter allem, was gut ist am Fussball, steckt der Gedanke des Fairplay, ungeachtet der geweckten Gefühle. Unfairness hat keinen Platz im Fussball und ein echtes Gefühl des Triumphs oder der Freude kann ungeachtet des Ergebnisses nicht erlangt werden, wenn nicht auf Fairplay geachtet wurde. Als Schiedsrichter bin ich stolz darauf, Teil dieses tollen Sports zu sein und dazu beizutragen, Fairplay und Respekt auf den Platz zu bringen.

Sun Wen, FIFA-Fussballerin des Jahrhunderts
Respekt ist eines der Grundelemente des Fairplay. Fussballer und Fussballerinnen müssen nicht nur ihre Trainer, Mannschaftskameradinnen oder Mannschaftskameraden respektieren, sondern auch die gegnerischen Mannschaften, Spielleiter, Zuschauer und alle anderen Beteiligten. Spieler und Spielerinnen sollten sich über ihren Status als Profi stets bewusst sein und sich sowohl auf dem Platz als auch abseits nie ungebührlich verhalten. Auf diese Weise gewinnt man den Respekt von Fans und Gegnern gleichermaßen und schützt darüber hinaus den Geist des Fairplay.

Nigel Worthington, Nationaltrainer Nordirland
Fairplay ist ein wichtiger Bestandteil des heutigen Spiels und etwas, das ich voll und ganz unterstütze. Ich halte es für großartig, dass sich die Fussballfamilie im September geschlossen dem Fairplay widmet und bin überzeugt, dass die kommenden Qualifikationsspiele auf der ganzen Welt im Sinne des Fairplay ausgetragen werden.

Fan Zhiyi, Trainer Shanghai East Asia
Um Fairplay zu erreichen, muss man zunächst begreifen, dass es im Fussball nicht allein um Konkurrenz geht. Als Fussballer ist man dafür verantwortlich, die Spielregeln einzuhalten und sein Bestes zu geben, um die Ethik des Spiels auch im Wettkampf zu verfechten. Wenn wir diesbezüglich Einigkeit erzielen, können wir nach und nach alle Arten von Gewalt überwinden, die dem Fussball so lange geschadet haben.