Hape Kerkeling im Einsatz für den ESC

Hape Kerkeling © dpa Fotograf: Jörg Carstensen
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Als Schlagersängerin "Uschi Blum" gab Hape Kerkeling vor einiger Zeit zu, dass er sicher nicht nein sagen würde, wenn man ihn - oder vielmehr sie - als deutsche Kandidatin zum Finale des Eurovision Song Contest schicken würde. Mit dem eigenen Auftritt auf der Grand Prix-Bühne hat es bislang allerdings noch nicht geklappt. Dafür wird bald ein anderer Wunsch von Hape Kerkeling in Erfüllung gehen: Von der Hamburger Reeperbahn aus wird der Moderator und Comedian am 29. Mai die aus Deutschland vergebenen Punkte für die Finalteilnehmer nach Oslo durchgeben. "Das war schon immer mein großer Traum. Einmal sagen 'Twelve points'- ich freue mich sehr darauf!", sagt Kerkeling.

Der Traum vom Eurovision Song Contest

Hape Kerkeling alias Toto Cutugno © NDR Fotograf: Uwe Ernst
große Bildversion anzeigen Hape Kerkeling als Toto Cutugno

Als ESC-Fan hatte Hape Kerkeling schon öfter mit dem Event zu tun. Von 1989 bis 1991 moderierte der in Recklinghausen geborene Entertainer den Deutschen Vorentscheid. Vielen bekannt ist auch sein Auftritt als Figur "Florian Wurstbusch". In einer Grand Prix-Parodie moderierte er in dieser Rolle 1987 aus der "Kantine von Bayer Leverkusen" die Punktewertungen des "107. Schlagerfestival" und übersetzte sie in sehr fantasievolles Englisch und Französisch.

Auch, dass er singen kann, bewies Hape Kerkeling im Zusammenhang mit dem Eurovision Song Contest häufiger. Er parodierte Nino de Angelos Auftritt beim Grand Prix 1989. Seine Version des Songs hieß dabei jedoch nicht "Flieger", sondern "Sieger". Bei der Grand Prix Gala 2006 betrat er erneut die Bühne, dieses Mal als Toto Cutugno, mit dessen Siegertitel "Insieme" von 1990.

Zahlreiche Fernseherfolge

Hape Kerkeling verkleidet sich am 25. April 1991 als Königin Beatrix der Niederlande  © dpa - Bildarchiv
große Bildversion anzeigen Kerkeling in seiner Rolle als Königin Beatrix

Doch auch neben dem Grand Prix ist Hans-Peter Kerkeling, wie er eigentlich heißt, in viele Rollen geschlüpft. Dabei begann seine Fernsehkarriere ursprünglich mit einem Flop: 1977 bewarb der damals 12-Jährige sich bei Loriot für die Rolle des Kindes Dicki, in dem Sketch "Weihnachten bei Hoppenstedts". Er wurde abgelehnt - ob er für die Rolle zu schlank war, ist nicht bekannt. Doch Hape Kerkeling ließ sich nicht einschüchtern. Er trat bei Talentwettbewerben auf und gewann erste kleinere Preise. Bekannt wurde er schließlich als Moderator der ARD-Musiksendung Känguru (1985/86) und mit der Rolle des sadistischen Kindes "Hannilein".

1989 produzierte Kerkeling zusammen mit dem Pianisten Achim Hagemann die Comedy-Sendung "Total Normal", für die er mit der Goldenen Kamera, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Bis heute können sich viele daran erinnern, wie es Kerkeling im April 1991 vor laufenden Kameras schaffte als niederländische Königin Beatrix verkleidet vorm Schloss Bellevue vorzufahren und dort fast ohne Probleme einmarschierte - kurz vor dem Eintreffen der echten Königin.

Charthits und Kinofilme

Mit seinem Film "Kein Pardon" schaffte es Hape Kerkeling 1992 auf die Kinoleinwand - hier trat er auch erstmals als Uschi Blum in Erscheinung. Danach produzierte er mehrere Fernsehfilme und -shows. Mit Songs wie "Das ganze Leben ist ein Quiz" und "Hurz!" schaffte er es in die Charts. 2006 schrieb Hape Kerkeling über seine Reise auf dem Jakobsweg und landete damit - auch für ihn überraschend - einen richtigen Bestseller. "Ich bin dann mal weg" wurde weit über eine Million Mal verkauft.

Hape Kerkeling als Uschi Blum © Picture Alliance/Schroewig Fotograf: Eva Oertwig
große Bildversion anzeigen Hape Kerkeling als Uschi Blum

Besonders beliebt ist Hape Kerkeling für die Figuren, die er im Laufe der Zeit schuf. Als Reporter Horst Schlämmer, stellvertretender Chefredakteur des fiktiven Grevenbroicher Tageblatts etwa, trat Kerkeling 2005 zum ersten Mal in der RTL-Show "Hape trifft" auf. Als dieser berichtete er unter anderem von der Landtagswahl in Schleswig-Holstein - bis er schließlich in dem Kinofilm "Horst Schlämmer - Isch kandidiere" seine eigene Partei gründete. Als Uschi Blum tauchte Kerkeling 2008 nach langer Zeit wieder auf - in dem Film "Ein Mann, ein Fjord". Insofern hätte er - oder sie - eine gewisse Skandinavien-Erfahrung für den Auftritt in Oslo mitgebracht, aber vielleicht klappt es für Uschi ja im nächsten Jahr mit dem Finale des Grand Prix.

Stand: 14.04.2010 10:00