Puntigamer Sturm oder GSK Sturm?

Ein Antrag, den Sponsor aus dem Vereinsnamen zu streichen, sorgt für hitzige Diskussionen bei den Grazern. Mit Abstimmung.

Letztes Update am 13.01.2011, 19:41

Ein Dress von Sturm Graz. Bei Sturm Graz wird der Vereinsname heiß diskutiert.
Sie sind eine wichtige Einnahme-Quelle für die Vereine, den Fans stoßen sie allerdings eher sauer auf: Sponsoren im Vereinsnahmen. In Österreich Gang und Gebe, in den meisten anderen Fußball-Ligen kaum gebräuchlich, wenn nicht gar verboten.

Bei der Generalversammlung des SK Puntigammer Sturm Graz am Mittwoch sorgte nun ein Antrag, den Sponsor aus dem Namen zu streichen und zu "Grazer Sportklub Sturm" zurückzukehren für hitzige und lange Diskussionen. Wenig überraschend konnte keine Einigung erzielt werden - die Entscheidung wurde vertagt.

Abstimmung

Sollen Sponsoren aus Vereinsnamen gestrichen werden?

Spielen sich solche Szenen auch am Ende des Rückspiels ab?

Eine Gruppe von Mitgliedern forderte die Rückkehr zum Gründernamen ohne kommerziellen Touch im Vereinsnamen und -wappen. Die Verbannung des Sponsors würde die Grazer allerdings einen sechsstelligen Euro-Betrag kosten, wie der kurz zuvor in seinem Amt bestätigte Präsident Gerald Stockenhuber erklärte.

Erst nach einiger Überzeugungsarbeit durch die Vorstände stimmten die Antragsteller in einer Abstimmung für die Verschiebung unter der Bedingung zu, dass eine innerhalb eines Jahres einzuberufende außerordentliche Generalversammlung sich dieses Themas annehme.

Hilfe von Stronach

Ebenfalls verschoben wurden die Abstimmungen über die Zukunft der Sturm-Akademie und mögliche Kooperationen mit Schulen. Die anwesenden Mitglieder, die den Vorstand mit Stockenhuber an der Spitze mit 161 von 164 Stimmen wählten, wurden über die Umwandlung des SK Sturm in eine AG informiert, an der der Klub seit längerem bastelt.

Der scheidende Finanzvorstand Christian Jauk ließ dazu wissen, dass Mäzen Frank Stronach tief in die Tasche greife. Der Betrag des Milliardärs sei höher als die Summe, die Sturm jährlich vom Hauptsponsor erhalte.

Schwarze Zahlen, aber keine Reserven

Stichwort Finanzen und Zahlen: Die "Blackies" haben in den vergangenen vier Jahren seit der Insolvenz ein Plus von 2,495 Millionen Euro erwirtschaftet. Reserven sind allerdings keine vorhanden, das Geld floss zur Gänze als Investition ins neue Trainingszentrum in Messendorf.

Dort bereitet sich der aktuelle Tabellenzweite, der am 12. Februar daheim mit dem Derby gegen den Kapfenberger SV ins neue Jahr startet, derzeit intensiv auf die Frühjahrssaison vor.

Szabics verletzt

Einen wichtigen Spieler sucht man auf dem Trainingsplatz derzeit vergeblich. Imre Szabics, mit fünf Treffern zweitbester Torschütze hinter Roman Kienast, fällt noch mehrere Wochen wegen eines im Training erlittenen Abrisses der linken Schultergelenkslippe aus. Coach Franco Foda, der ein flammendes Plädoyer für den Erhalt der Grazer Nachwuchsakademie hielt, darf mit keinem neuen Spieler im Winter rechnen. Das sei kein Thema, hörte man aus der sportlichen Führung.

Dafür stehen zahlreiche Verhandlungen von Vertragsverlängerungen an. Da wäre einmal Sportdirektor Oliver Kreuzer, dessen Kontrakt im Sommer endet. Auch die Spieler Gratzei, Ehrenreich, Perthel, Pürcher, Kienzl, Muratovic, Mevoungou, Haas und Hassler sind nur noch bis Sommer an die Grazer gebunden. Die Gespräche mit den Spielern seien im Gange und würden auch im türkischen Trainingslager (24. Jänner bis 5. Februar Belek) geführt, hieß es dazu.

Letztes Update am 13.01.2011, 19:41

Artikel vom 13.01.2011 12:00 | apa | wol | « zurück zu Fußball

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