Mittwoch, 9. Feber 2011

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Krems: Stadt "verliert" Schnellstraße

Die Umbenennung der S 33 in B 37 erschwert die Vermarktung des Standortes. Wirtschaftsvertreter sind sauer.

Letztes Update am 05.02.2011, 08:22

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Schild
Die Kremser Wirtschaft ist verärgert. Während sie sich für einen zweiten Schnellstraßen-Anschluss engagiert, hat man ihr den bestehenden weggenommen. Indem die Schnellstraße S 33 Richtung St. Pölten bis Traismauer zur Bundesstraße abgewertet wurde. Auf dem Papier ist Krems damit vom hochrangigen Verkehrsnetz abgeschnitten. Das ist zwar schon im vergangenen Herbst passiert, die Auswirkungen werden vielen aber erst jetzt klar. Der Schritt wirbelt im Nachhinein viel Staub auf. Denn die Änderung brachte auch Sicherheitsrisiken.

"Gefragt hat man uns nicht und wir haben auch keine Freude damit", sagt Baumeister Erwin Krammer, in Krems als Stadtrat für die Standortsicherung zuständig. Auch der Kremser Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Gottfried Wieland ist aus allen Wolken gefallen: "Die Signalwirkung an ansiedlungswillige Unternehmen ist nicht gut."

Hintergrund ist, dass das Land den Abschnitt der S 33 übernommen hat und sich der Autobahnbetreiber ASFiNAG nun dafür die Erhaltungskosten spart. Der Tausch war schon vor dem Bau der Traismaurer Donaubrücke geplant. "Die ASFiNAG wollte nur in die neue Donaubrücke investieren, wenn wir die ehemalige S 33 übernehmen", erklärt Wolfgang Zibuschka, oberster nö. Verkehrsplaner.


Hoffnung

"Hoffentlich erhöht das wenigstens die Chancen, dass die S 5 Richtung Jettsdorf ausgebaut wird", seufzt Wieland. Das ist zwar politisch versprochen. Der Zeitpunkt der Umsetzung hängt allerdings von Frequenzzählungen ab, die demnächst beginnen sollen. "Wenn die Prognose zutrifft, nimmt der Verkehrsstrom nach Krems durch die neue Brücke ab", sagt Volker Höferl, Pressesprecher der ASFiNAG.

Die Umbenennung der S 33 bringt es jedenfalls mit sich, dass man in dem Bereich auf einer Bundesstraße 130 km/h fahren darf, dafür aber nicht einmal eine Vignette braucht. Technisch ist alles gleich, es wurden nur Schilder getauscht. Allerdings zu wenige. Deshalb sehen Spezialisten von Polizei und Rettung ein Sicherheitsproblem: Die Notrufsäulen sind weiter mit der alten Bezeichnung S 33 versehen.


Risiko

Das ist für Christof Chwojka, Geschäftsführer von Notruf 144 NÖ, problematisch: "Das gehört schnellstens korrigiert. Außerdem sollte man die Kilometerschilder mit neuen Bezeichnungen montieren", fordert er. Seine Mitarbeiter seien darauf angewiesen, in dem Bereich extrem genau nachzufragen, weil die Lage verwirrend ist. "Danke für den Hinweis, die Änderungen werde ich am Montag in Auftrag geben", sagt Zibuschka zum KURIER.

Letztes Update am 05.02.2011, 08:22

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Artikel vom 04.02.2011 21:00 | KURIER | Jürgen Zahrl, Gilbert Weisbier | « zurück zu Niederösterreich


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