Portfolio: Richtungsstreit in London
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2011 FTD/Daniel Matzenbacher
In Großbritannien tut sich etwas. Und das nicht nur im Buckingham-Palast, der sich auf die Hochzeit des Jahres vorbereitet. Die Regierung setzt ein beispielloses Sparpaket um: In den kommenden vier Jahren will sie die Ausgaben um rund 83 Mrd. Pfund zusammenstreichen. Außerdem hob die Koalitionsmehrheit im Unterhaus zum Jahresbeginn die Mehrwertsteuer von 17,5 auf 20 Prozent an, lockerte das Arbeitsrecht, um neue Jobs zu schaffen, und will die Bankenabgabe Schritt für Schritt anheben.
Was der rigide Sparkurs für die britische Wirtschaft, den Londoner Aktienmarkt und damit auch für Großbritannien-Aktienfonds bedeutet, ist umstritten. Die Insel werde trotz der Einsparungen bei den öffentlichen Ausgaben nicht zurück in die Rezession fallen, meinen die einen. Vielmehr würden britische Firmen im gerade begonnenen Jahr neue Arbeitskräfte einstellen, ist Richard Buxton, Leiter des Bereichs britische Aktien beim Londoner Fondshaus Schroders, überzeugt. Die Politik von Premierminister David Cameron werde sich zwar auf einige Unternehmen nachteilig auswirken. "Die Suche nach Einsparmöglichkeiten eröffnet aber kleineren und kostenbewussteren Unternehmen die Chance, neue Aufträge an Land zu ziehen", so Buxton. Wo der Staat sich zurückzieht, ergäben sich schließlich neue Spielräume für die Privatwirtschaft.
Britische Aktien seien zudem im weltweiten Vergleich unterbewertet, rechnet der Schroders-Manager vor: "Unterm Strich bergen sie das Potenzial für kräftige Kursgewinne." Buxton geht davon aus, dass der Standardwerte-Index FTSE in diesem Jahr um 20 bis 25 Prozent zulegt. "Großbritannien ist damit für Anleger ein äußerst attraktiver Markt."
Andere sind zurückhaltender. "Die britische Wirtschaft ist nach wie vor fragil", warnt Tom Dobell, Fondsmanager der britischen Fondsgesellschaft M&G. Die Steuererhöhungen könnten den zarten Wirtschaftsaufschwung wieder zunichtemachen. Unglücklicherweise seien die aber gerade jetzt nötig, um die hohen Staatsschulden in den Griff zu bekommen. "Es ist unklar, ob die wirtschaftliche Erholung ohne steuerliche Anreize nachhaltig ist", sagt Dobell. Darüber hinaus minderten private Schulden die Konsumfreude der Briten.
Teil 2: Was das für Anleger heißt
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FTD.de, 17.01.2011
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