Samstag, 26. Feber 2011

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50 Euro als Grund für Mord an Lehrling

Zwei Jugendliche legten jetzt ein umfassendes Geständnis ab. Sie waren schon zuvor als Zeugen befragt worden.

Letztes Update am 23.02.2011, 16:06

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KURIER/Schraml Valmir L. starb durch Rückenstiche
Er war zur falschen Zeit am falschen Ort - deshalb musste der 18-jährige Lehrling Valmir L. letztlich sterben. Sieben Wochen nach der Bluttat in Simmering in der Nacht auf den 4. Jänner konnte die Wiener Polizei am Dienstag zwei dringend tatverdächtige junge Burschen aus Favoriten ausforschen. Sie legten ein umfassendes Geständnis ab.
"Die beiden waren cool unterwegs, ihre Festnahme hat sie völlig überrascht", erzählte Abteilungsinspektor Helmut Fischer vom zentralen Ermittlungsdienst des Landeskriminalamtes (Gruppe Fleischhacker) über die verdächtigen, bereits amtsbekannten Thomas M., 17, und Philip Z., 16. Die konkreten Hinweise eines Bekannten, dem sich einer der beiden anvertraut hatte, führten die Ermittler nochmals zu dem Duo.


Alibi

Denn schon vor zwei Wochen wurden die beiden von der Polizei befragt, nachdem sie mit dem späteren Opfer Stunden vor der Tat auf den Überwachungsbildern eines Wettlokales in der Simmeringer Hauptstraße zu sehen waren. Damals konnte man ihnen nichts nachweisen. Ihr Alibi für die Tatzeit ("wir waren zu Hause") war nicht überprüfbar. Jetzt schilderten die Burschen das Geschehen in jener Nacht. Demnach haben sie Valmir zufällig auf der Straße vor einem der Wettlokale getroffen und ihn um eine Zigarette angeschnorrt. Man kam ins Gespräch und sie hätten ihm 50 Euro gegeben, damit er ihnen Haschisch besorge.

Valmir stimmte zu, schlug aber vor, zuerst in einem Spiellokal "mehr aus den 50 Euro" zu machen. Das Geld war aber bald verspielt. Man beriet, ob man sich weiteres Geld etwa durch einen Überfall beschaffen könnte. Doch in Thomas (Lehrling in einer
großen Firma) und Philip (derzeit Arbeits- und Unterstandslos) keimte der Verdacht, Valmir könnte das Weite suchen.

In der Grillgasse kam es zum Streit und zur Rangelei. Plötzlich soll Philip mit seinem Messer Valmir in den Rücken gestochen haben. Valmir flüchtete, mit dem im Rücken steckenden Messer. Thomas setzte nach und soll ebenfalls mit seinem Messer zugestochen haben. Als Valmir schon am Bauch am Boden gelegen ist, soll ihm Philip nochmals sein inzwischen herabgefallenes Messer in den Rücken gerammt haben. Das Duo flüchtete, versteckte die Messer. Auf Anraten eines Freundes holten sie die Waffen wieder, um sie - wegen der Fingerabdrücke - andernorts besser verschwinden zu lassen. Die Polizei sucht derzeit noch nach den Messern.


Letztes Update am 23.02.2011, 16:06

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Artikel vom 23.02.2011 09:00 | KURIER | Johannes Wolf | « zurück zu Wien



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