Journal Extra | 28.02.2011 | 22:05
Kampf gegen Lohndumping
Jahrelang litten die Gewerkschaften in Deutschland unter Mitgliederschwund. Jetzt erholen sie sich langsam wieder. Und ihr Ruf nach gerechten Löhnen wird lauter. Denn in manchen Branchen und Regionen bekommen Beschäftigte nur 2,50 Euro die Stunde – für den Lebensunterhalt, insbesondere wenn man eine Familie zu versorgen hat, ist das zu wenig. Und so fordert der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer: "Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können." Der Ruf nach einem flächendeckenden Mindestlohn wird lauter. So eine Untergrenze ist in vielen Ländern gesetzlich festgeschrieben. In Neuseeland gibt es einen Mindestlohn bereits seit 1896, in Frankreich seit 1950 und in den Niederlanden seit 1970.
Tarifpartnerschaft zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern
Anders in Deutschland: Hier gibt es ihn nur in wenigen, handverlesenen Branchen - beispielsweise auf dem Bau und bei Gebäudereinigern. Eine solche gesetzliche Regelung widerspricht den normalen Geflogenheiten in Deutschland. Denn üblicherweise hält sich der Staat aus Tarifverhandlungen ganz heraus. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände setzen sich an einen Tisch, um stellvertretend für Angestellte und Unternehmer Löhne und Gehälter für bestimmte Branchen festzulegen.
Zeitarbeitsbranche in Verruf
Für eine Stärkung der Tarifparteien, hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits 2007 ausgesprochen. Das sei ein ganz wichtiger Schritt, mit dem man sicherstellen könne, dass Lohndumping nicht stattfindet. Doch insbesondere die Zeitarbeitsbranche steht nach wie vor in dem Ruf, Dumpinglöhne zu zahlen. Nach zähem Ringen haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, auch in diesem Bereich einen Mindestlohn einzuführen. In Journal Extra erläutern wir, wie Tarifverträge in Deutschland zustande kommen. Und wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der vielgescholtenen Zeitarbeitsbranche.
Moderation: Cordula Denninghoff
Redaktion: Arnd Riekmann
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