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Merken   Drucken   02.03.2011, 10:00 Schriftgröße: AAA

   

Geringe Nachfrage: Neue Propheten des Islamic Banking

Islamic Finance hat in Deutschland ein Milliardenpotenzial - angeblich. Tatsächlich stützen sich die Verfechter des zinslosen Bankings auf eher zweifelhafte Studien . von Heinz-Roger Dohms, Frankfurt
Zaid el-Mogaddedi spricht schon fast eine Viertelstunde. Er hat seine Afrika-Barfuß-Metapher zum Besten gegeben, hat vom boomenden britischen Markt geschwärmt, nun kann es nicht mehr lange dauern, bis die Umfrage kommt. Die Umfrage darf nämlich nie fehlen, wenn el-Mogaddedi referiert.
Das Auditorium ist exquisit an diesem Abend, die Vereinigung der Repräsentanten ausländischer Banken (VRAB) hat zum Vortragsabend eingeladen. "Islamic Finance - eine verpasste Chance für den Finanzstandort Frankfurt?", heißt das Thema. Der Veranstalter hat ein Fragezeichen dahinter gesetzt, aber mithilfe der Umfrage wischt el-Mogaddedi das Fragezeichen nun weg: "70 bis 80 Prozent der Muslime in Deutschland", trägt der Referent vor, "interessieren sich für islamkonforme Bankprodukte." Die Auslandsbanker machen große Augen. 70 bis 80 Prozent? Das sind drei Millionen Menschen. Was für ein Markt.
Vor einem Jahr eröffnete das erste islamische Finanzhaus in ...   Vor einem Jahr eröffnete das erste islamische Finanzhaus in Deutschland: Kuveyt Turk in Mannheim. Bislang hat das Institut rund 200 Kunden
Ja, was für ein Markt, Islamic Banking in Deutschland. Seit Jahren geistert diese These durch die Finanzrepublik, ventiliert von den immer gleichen Experten, die sich auf die immer gleichen Studien berufen. Ob bei einer Bafin-Tagung, bei der Euro Finance Week, beim Herrenabend der VRAB oder jüngst beim Workshop der Stiftung Kreditwirtschaft - für das Modethema "Islamic Banking" findet sich allzeit ein Podium.
Die Frage ist nur: Wo ist er denn, der Markt?
Ergün Akinci müsste es eigentlich wissen. Er ist Chef der Bankamiz, eines Angebots der Deutschen Bank , das sich speziell an die gut 350.000 türkischstämmigen Kunden des Geldinstituts richtet. "Natürlich haben wir uns mit dem Thema beschäftigt", sagt Akinci, "aber abgesehen von einigen wenigen Anfragen herrscht da kein Bedarf." Selbst wenn man muslimische Kunden direkt auf islamkonforme Produkte anspreche, sei das Interesse "sehr gering".
Die Deutsche Bank ist nicht das einzige Geldhaus, das diese Erfahrung gemacht hat. Bei der Commerzbank  heißt es: "Wir haben das immer mal wieder diskutiert, aber die Zielgruppe ist viel zu klein." Bei der Postbank : "Die Nachfrage ist äußerst gering." Bei den Volks- und Raiffeisenbanken: "Das Thema hat keine Marktrelevanz." Und bei den Sparkassen: "Wir haben das intensiv untersucht, auch mit wissenschaftlicher Unterstützung. Aber im deutschen Markt gibt es schlicht keine Nachfrage."
Aber warum wird dann in Zeitungen, Magazinen und selbst in Fachzeitschriften regelmäßig das Gegenteil behauptet? Weshalb stößt man fast ausschließlich auf positive Einträge, wenn man bei Google  "Islamic Banking Deutschland" eingibt?

Teil 2: Imam half beim Ausfüllen

  • FTD.de, 02.03.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland
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