Rekordbestellung: Warren Buffett gönnt sich Jumbo-Packung Flugzeuge
Vor wenigen Tagen "juckte noch der Finger am Abzug". Jetzt drückt der legendäre Firmenjäger ab: Warren Buffett bestellt für ein paar Milliarden mehr als 100 neue Business-Maschinen bei Bombardier.Starinvestor Warren Buffett hat nur wenige Tage nach seiner Ankündigung von Rekordinvestitionen zugeschlagen. Der zu Buffetts Firmenkonglomerat gehörende Flugzeugvermieter NetJets will für mehr als 6,7 Mrd. Dollar bis zu 120 Maschinen bei dem kanadischen Industriekonzern Bombardier ordern. Für das Unternehmen wäre es der bislang größte Auftrag für Geschäftsflugzeuge.
NetJets habe 50 Firmenjets bereits fest bestellt, für weitere 70 Flugzeuge liege eine Kaufoption vor, teilte Bombardier am Mittwoch mit. Immer mehr Konzerne schaffen sich wieder Firmenflugzeuge an, um bei Reisen unabhängiger zu sein. Die fest bestellten 50 Maschinen haben einen Wert nach Listenpreis von rund 2,8 Mrd. Dollar. Preisnachlässe sind in der Branche jedoch üblich. Bombardier beginne im vierten Quartal 2012 mit der Lieferung, hieß es weiter. Der kanadische Konzern ist hinter der EADS -Tochter Airbus und Boeing der drittgrößte Hersteller von zivilen Flugzeugen.
Der auf einem Geldberg von 38 Mrd. Dollar sitzende Buffett hatte Ende Februar Rekordinvestitionen und die Jagd nach großen Übernahmen angekündigt. Sein Unternehmen Berkshire Hathaway müsse außerhalb der Versicherungsbranche wachsen, hatte er in seiner jährlichen Mitteilung an die Aktionäre geschrieben. "Unser Elefantengewehr ist durchgeladen. Und mein Finger am Abzug zuckt", hatte er seine Anteilseigner wissen lassen und damit zu Wochenanfang auch andere Anleger an der Wall Street ermutigt.
Buffett hatte in seinem Aktionärsbrief seine Überzeugung kundgetan, dass es weiter aufwärts gehe mit der Wirtschaft, vor allem in seiner Heimat. "Die besten Tage liegen noch vor Amerika", sagte der 80-Jährige. Wegen seines profunden Wirtschaftswissens und des Riechers für Konjunkturtrends und Möglichkeiten zum Geldverdienen wird er auch "das Orakel von Omaha" genannt. Er wurde im August 1930 in der Stadt im US-Bundesstaat Nebraska geboren.
Im vergangenen Jahr hatte der Investor seinen bisher größten Treffer gelandet: Buffett kaufte für 26 Mrd. Dollar die Frachteisenbahn Burlington Northern Santa Fe. Das Geschäft rechnete sich, weil mit der Erholung der US- und der Weltwirtschaft auch das Frachtaufkommen stieg. "Das Geld fließt immer dahin, wo es die günstigsten Gelegenheiten gibt; und es gibt in Amerika günstige Gelegenheiten in Hülle und Fülle", schrieb Buffett an seine Aktionäre.
Teil 2: Nettogewinn lässt sich "in fast jede Richtung" drehen
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FTD.de, 02.03.2011
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