Streik der GDL: Lokführer drohen mit Eskalation
Nach dem ersten bundesweiten Streik im Personen- und Güterverkehr drohen die Lokführer mit einer Zuspitzung der Arbeitskämpfe. "Wir sind bestrebt, die Eskalation zügig voranzutreiben", sagte der Berliner Bezirksvorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Frank Nachtigall, der "Berliner Zeitung". "Wir werden ohne lange zu warten die nächste Aktion planen." Diese werde auf jeden Fall länger dauern als die sechs Stunden, die am Donnerstag gestreikt worden sei.
Die Gewerkschaft strebe deshalb schon bald eine weitere Aktion an, weil sie keine langwierige Auseinandersetzung wolle. "Eine elfmonatige Hängepartie, wie wir sie bei der Tarifauseinandersetzung 2007/2008 erleben mussten, wollen wir diesmal vermeiden." Ob der S-Bahn-Verkehr in der Hauptstadt Berlin auch bei einem nächsten Streik mit einbezogen werde, sei noch offen.
Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky hatte zuvor am Donnerstag noch angekündigt, die Streiks nicht unmittelbar fortsetzen zu wollen. "Die GDL wird nun eine Pause machen, damit sich die Arbeitgeber besinnen können", sagte er.
Am Donnerstag hatten die Lokführer den Schienenverkehr in Deutschland zu großen Teilen lahmgelegt. Millionen Berufspendler warteten morgens zwischen 4 und 10 Uhr auf den Bahnsteigen. Zahlreiche Züge fielen aus oder kamen zu spät. Die GDL streikt für höhere Löhne und einen Flächentarifvertrag für alle 26.000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr. Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) und privaten Konkurrenten scheiterten. Lediglich mit den privaten Güterbahnen wird noch gesprochen. Der Güterverkehr der DB beherrscht aber 75 Prozent des Marktes.
Nachtigall warb in der Bevölkerung für Unterstützung für die Arbeitskampfmaßnahmen. "Hätten wir eine Aktionsform, die Fahrgäste nicht oder nicht so stark belastet, würden wir sie sofort wählen. Eine solche Möglichkeit haben wir jedoch nicht", sagte er der "Berliner Zeitung" und fügte an: "Was wir tun, ist nicht kriminell."
Der Streik im Güterverkehr ist nach Angaben des Präsidenten des Bundesverbands Groß- und Außenhandel "noch weitaus schädlicher als im Personenverkehr". Trotz Vorsorge der Unternehmen drohten "schon in kurzer Zeit erhebliche Engpässe in Industrie und Handel", die je nach Branche unterschiedlich ausfielen, sagte Anton Börner den in Dortmund erscheinenden "Ruhr Nachrichten". Der Ausfall der Bahn in den Lieferketten ließe sich nur teilweise durch Lkw oder Binnenschiff ersetzen.
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FTD.de, 06:03
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