E10-Chaos: Gnadenfrist für Biosprit
Leitartikel Wer erwartet hatte, dass der sogenannte Benzingipfel dem ungeliebten Biosprit den Garaus macht, der musste enttäuscht werden: Ein öffentlichkeitswirksames Kaffeekränzchen des Bundeswirtschaftsministers mit Verbandsvertretern kann nicht mal eben geltende Bundesgesetze und EU-Richtlinien aushebeln.Es ist beinah alles schiefgelaufen, was bei solch einem Projekt schiefgehen kann: Die Lieferanten wollten den Marktstart aussitzen, die Autohersteller verunsicherten ihre Kunden durch Desinformation, die Politik sah tatenlos zu, und die Verbraucher fühlen sich von allen Beteiligten veralbert.
Um nun eine Lösung für das Dilemma zu finden, sollte man sich daran erinnern, warum eigentlich E10 eingeführt werden sollte: Die Wirtschaft selbst hatte darauf gedrungen, doch lieber den Ethanolanteil im Treibstoff zu erhöhen. Damit verhinderte sie erfolgreich schärfere Abgasgrenzwerte. Gerade die deutschen Autobauer mit ihren stark motorisierten Fahrzeugflotten hielten das für die ungefährlichere Variante.
Dabei nutzt E10 niemandem etwas. Dessen energieintensive Herstellung spart kaum Kohlendioxid ein, die Wirkung auf die Automotoren ist offen, und zudem droht ein Anstieg der Lebensmittelknappheit, weil auf Anbauflächen lieber der lukrative Biosprit produziert wird.
Die Mineralölwirtschaft und die Autohersteller haben deswegen nun zwei Optionen. Entweder sie betrachten den E10-Gipfel als ein letztes Warnsignal, nun endlich die Einführung mit aller Kraft voranzutreiben und so schärfere Vorschriften zu verhindern.
Oder, und das wäre besser, sie räumen ein, gescheitert zu sein. Und sie akzeptieren, dass Bundesregierung und EU den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid stärker begrenzen. Damit würden sie den Verbrauchern einen großen Gefallen tun - und auch dem Klima.
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Aus der FTD vom 09.03.2011
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