Zur Haupt-Navigation der ARD.
Zum Inhalt.

18.03.2011

ARD-Logo

Suche in tagesschau.de

Hauptnavigation
Multimedia
Inhalt
Ausland
Japan: Ausländer verlassen den bedrohten Norden
Angst vor der nuklearen Gefahr

Ausländer verlassen den bedrohten Norden

Wegen der erhöhten radioaktiven Strahlung rund um das japanische Atomkraftwerk Fukushima I haben mehrere Länder damit begonnen, ihre Staatsbürger aus der Region zu holen.

Mit Bussen bringt die chinesische Regierung ihre Staatsbürger in Sicherheit. (Foto: dapd) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Mit Bussen bringt die chinesische Regierung ihre Staatsbürger in Sicherheit. ]
Die chinesische Botschaft teilte mit, es würden Busse in die am schwersten von der Katastrophe betroffenen Präfekturen Miyagi, Fukushima, Ibaraki und Iwate geschickt, um Chinesen dort abzuholen. Sie sollen in die Heimat ausgeflogen werden. Weil inzwischen auch in der rund 270 Kilometer südlich gelegenen japanischen Hauptstadt Tokio eine leicht erhöhte Radioaktivität gemessen wurde, beschloss Österreich, seine Botschaft nach Osaka zu verlegen.

Auch Frankreich und die USA raten von Reisen nach Tokio ab. Wenn es keinen besonderen Grund gebe, sollte auf Aufenthalte in der japanischen Hauptstadt in den nächsten Tagen verzichtet werden, hieß es in einer E-Mail der französischen Botschaft. Die tschechische Regierung schickte zwei Militärmaschinen, um das Philharmonie-Orchester auszufliegen, das sich in Tokio aufhielt. Dort war die Radioaktivität nach Angaben der japanischen Behörden nur leicht erhöht. Ein Risiko für die 39 Millionen Menschen in dem Großraum bestehe nicht, hieß es.

ARD-Korrespondenten werden nach Osaka verlegt

Ungeachtet dessen haben auch viele deutsche Medien bereits Korrespondenten aus Tokio abgezogen, andere bereiten Evakuierungsszenarien vor. Wie der NDR mitteilte, sind die Hörfunkkorrespondenten der ARD sind bereits von Tokio ins etwa 500 Kilometer südlich gelegene Osaka gereist.Auch der ARD-Fernsehstudioleiter Philipp Abresch sei mit einem Teil seiner Crew dort. Die eigens angereiste Peking-Korrespondentin Ariane Reimers sei mit einem Team im Nordosten der Hauptinsel Hokkaido unterwegs, derzeit hielten sich nur noch Südostasien-Korrespondent Robert Hetkämper und einige wenige Mitarbeiter in Tokio auf. Bei einer Zuspitzung der Lage "wäre auch die Möglichkeit, das Land vorübergehend komplett zu verlassen, eine Handlungsoption", hieß es vom NDR.

ARD-Korrespondent Philipp Abresch über die Protest-Aktion in Thailand Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Der Leiter des ARD-Fernsehstudios, Philipp Abresch, befindet sich mit seinem Team im südlichen Osaka.]
ARD-Korrespondent Robert Hetkämper Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: ARD-Korrespondent Robert Hetkämper bleibt dagegen mit einigen Mitarbeitern vorerst in Tokio.]
 

 "Spiegel"-Korrespondent Wieland Wagner hält sich südlich von Tokio auf und wird so lange nicht in die Hauptstadt zurückkehren, wie die atomare Wolke die Hauptstadt bedrohe hieß es von dem Hamburger Nachrichtenmagazin. Es werde versucht, für den Reporter ständig eine Heimflugmöglichkeit zu reservieren. "Der Spiegel" habe schon mehrere Mitarbeiter aus Tokio abgezogen. Auch die Deutsche Presse-Agentur und die RTL-Gruppe haben damit begonnen, ihre Mitarbeiter entweder in den Süden des Landes zu bringen oder auszufliegen.

Deutsche Firmen fliegen Mitarbeiter aus

Auch mehrere deutsche Firmen sorgen sich zunehmend um die Sicherheit ihrer Beschäftigten in Japan. SAP und Infineon haben damit begonnen, ihre Mitarbeiter und deren Angehörigen in den als sicherer gelegenen Süden zu verlegen. BMW; VW und Continental fliegen ihre deutschen Beschäftigten aus.

Die Deutsche Lufthansa teilte mit, sie werde den Flughafen von Tokio vorerst nicht mehr anfliegen. Die Flüge würden nach Nagoya und Osaka umgeleitet, sagte ein Konzernsprecher. Die mögliche Gefahr durch Strahlung sei nicht ausschlaggebend gewesen, aber in die Entscheidung "sicherlich eingeflossen". Der größte deutsche Reiseanbieter TUI sagte, alle Reisen nach Japan bis zum 4. April seien gestrichen worden.

Stand: 15.03.2011 16:53 Uhr
 

© tagesschau.de

tagesschau.de ist für den Inhalt externer Links nicht verantwortlich.

Die Landesrundfunkanstalten der ARD: BR, HR, MDR, NDR, Radio Bremen, RBB, SR, SWR, WDR,
Weitere Einrichtungen und Kooperationen: ARD Digital, ARTE, PHOENIX, 3sat, KI.KA, DLF/ DKultur, DW