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Nach dem Atomunfall in Japan wird der Strom im Land knapp. In der Millionenstadt Tokio soll daher die Elektrizität rationiert werden. Dabei soll es vorübergehend zu vollständigen Stromausfällen kommen. Auch in anderen Städten soll die Stromversorgung eingeschränkt werden.
Der Stromversorger Tepco, der Tokio und Umgebung versorgt, teilte zwischenzeitlich mit, dass die Drosselung der Energieversorgung verschoben werde. Dies sei möglich, da der Verbrauch derzeit geringer als erwartet sei. Regierungssprecher Yukio Edano kündigte an, dass im Zuge der Stromdrosselung der Zugverkehr zeitweise eingestellt werden müsse.
Zuvor hatte Industrieminister Banri Kaieda vor allem Unternehmen aufgefordert, ihren Stromverbrauch auf das "strikte Minimum" zu reduzieren. Auch Tepco hatte Privatverbraucher bereits zum Stromsparen aufgerufen. Neben Tepco liefert auch das Unternehmen Tohoku Electric Power Strom für den Osten Japans.
[Bildunterschrift: Im Atomkraftwerk Fukushima I gab es gestern eine Explosion. Auch eine Kernschmelze ist möglicherweise schon eingetreten. ]
Tepco werde die von ihm versorgte Region in fünf Abschnitte aufteilen, die im Rotationsprinzip jeweils drei Stunden lang vom Netz genommen werden sollten, erklärte die japanische Behörde für Naturressourcen und Energie. Diese planmäßigen Einschnitte würden vermutlich mehrere Wochen dauern.
Insgesamt wurden elf der rund 50 Reaktoren in Japan nach dem Atomunfall abgeschaltet. Zehn davon gehören zu den Atomanlagen Fukushima I und Fukushima II.
Nach dem verheerenden Erdbeben in Japan liefert Russland zusätzliches Flüssiggas. Ein Tankschiff mit 19.500 Kubikmetern Flüssiggas an Bord sei von der russischen Pazifik-Insel Sachalin gestartet, meldete die Agentur Interfax. Morgen solle eine weitere Ladung mit 100.000 Kubikmetern folgen.
[Bildunterschrift: Wladimir Putin lässt sich von Rosatom-Chef Kirijenko die Lage erklären. ]
"Japan ist ein freundlicher Nachbar, und trotz einiger Probleme müssen wir gute Partner sein und alles Mögliche dafür tun, die Energieressourcen aufzufüllen", sagte Ministerpräsident Wladimir Putin. Die politischen Beziehungen zwischen Russland und Japan sind wegen eines Streits um die Inselgruppe der Südkurilen äußerst belastet.
Gestern Nachmittag hatte sich in dem AKW Fukushima I eine Explosion ereignet, die das Gebäude rund um Block 1 zerstörte. Die Regierung schloss nicht aus, dass eine gefährliche Kernschmelze in den beiden Reaktoren eingetreten sei. Zuvor waren durch das schwere Erdbeben vom Freitag in Fukushima 1 sowohl am Block 1 als auch am Block 3 die Kühlsysteme beschädigt worden.
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