Samstag, 29. Jänner 2011

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Übergewicht lässt Gehirn schrumpfen

Erstmals zeigen zwei Studien, dass ungesundes und übermäßiges Essen auch zu Veränderungen im Gehirn führen kann.

Letztes Update am 26.01.2011, 15:49

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Übergewichtige Fett und Kohlehydrate machen nicht nur dick. Sie beeinträchtigen offenbar auch die geistigen Fähigkeiten.
Schweinsbraten, Knödel und Wiener Schnitzel - die traditionelle Österreichische Küche ist - wie auch die immer beliebteren Junkfood-Menüs - deftig und reich an Fett. Dass zuviel davon nicht nur dick macht sondern sich manche regelrecht "blöd fressen" können, weiß der Volksmund schon lange.

Nun liefert die Wissenschaft erstmals ernst zu nehmende Indizien dafür, dass dieses geflügelte Wort möglicherweise gar nicht so weit hergeholt ist. Die Institute für Psychologie der amerikanischen University of Pennsylvania und der Purdue University haben in einer gemeinsamen Studie festgestellt, dass die westliche Ernährung unser Gehirn nachhaltig schädigt. Fett und Kohlehydrate beeinträchtigen demnach den Hippocampus, den Teil des Gehirns, der für die Beförderung von Gedächtnisinhalten vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis verantwortlich ist. Das könne in weiterer Folge zu kognitiven Störungen, also einer Beeinträchtigung der Denkleistung führen. Schwierigkeiten beim Lernen und das Merken von Inhalten können nach dieser Studie auf ungesunde Ernährung zurückzuführen sein und Fettleibigkeit auf lange Sicht sogar Alzheimer verursachen.


Größerer Hüftumfang, kleineres Gehirn

Eine zweite Studie der New York University und des Nathan Kline Institute for Psychiatric Research kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Es wurden 44 übergewichtige und 19 normalgewichtige Versuchspersonen getestet. Bei den Übergewichtigen fanden sich durchgängig erhöhte Entzündungswerte im Gehirn. Gleichzeitig fiel auf, dass jene mit dem größeren Hüftumfang ein messbar kleineres Gehirn hatten. Bei den übergewichtigen Kandidaten war der Frontallappen ihrer Großhirnrinde deutlich verkleinert.

Außerdem wiesen die Übergewichtigen einen höheren Wassergehalt in den Mandelkernen auf, die als Teil des Limbischen Systems für die Verarbeitung von Emotionen zuständig sind. Die Forscher vermuten, dass eine Kombination dieser Prozesse im Gehirn das Belohnungssystem des Menschen beeinflusst - also Übergewichtige verstärkt Lust auf spezielle Nahrungsmittel verspüren. Im Extremfall kann das dazu führen, dass sie durch übermäßigen Appetit die Kontrolle über ihre Nahrungsaufnahme verlieren.

Die einzig gute Nachricht: Es gibt auch Hinweise darauf, dass sich umgekehrt eine Ernährungsumstellung positiv auf das Gehirn auswirken kann. Das soll nun in einer Langzeitstudie überprüft werden.


Letztes Update am 26.01.2011, 15:49

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Artikel vom 26.01.2011 14:00 | KURIER.at | Katharina Mittelstaedt | « zurück zu Gesundheit


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