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Energydrinks: Süße Gefahr

Sie sind trendy und haben witzige Namen doch für Kinder und Jugendliche, die an bestimmten Krankheiten leiden, ist der Kick aus der Dose gefährlich.

Letztes Update am 18.02.2011, 19:03

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Energydrink Umstrittene Energydrinks: Mediziner warnen vor ernsthaften Gesundheitsrisiken für Kinder.

Sie haben lustige Namen und liegen total im Trend. Doch jetzt warnt eine Studie: Kinder und Jugendliche, die an Herzerkrankungen, Diabetes, Epilepsie oder Verhaltensauffälligkeiten leiden, können ein erhöhtes Risiko für schwere gesundheitliche Nebenwirkungen durch den Konsum hoher Dosen von Energydrinks haben - bis hin zu Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Tod, so eine Übersichtsarbeit der University of Miami. Für diese wurden bisherige wissenschaftliche Studien aber auch populärwissenschaftliche Quellen zu dem Thema ausgewertet. Auch bei gesunden Menschen könnten hohe Dosen schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

"Die Bitterstoffe im Kaffee begrenzen bei den meisten Menschen den Kaffeekonsum", sagt der Ernährungsmediziner Maximilian Ledochowski von der MedUni Innsbruck. "In Energydrinks ist dieser Warnmechanismus u.a. durch den Zuckergehalt ausgeschaltet." Beim Alkoholkonsum wiederum ist die einsetzende Müdigkeit ein Schutzmechanismus vor Überdosierung - "kombiniere ich Alkohol mit Energydrinks, wird auch dieser Schutzmechanismus ausgeschalten."

Besonders bei bestimmten angeborenen Herzerkrankungen seien durch exzessiven Koffeinkonsum Veränderungen der Herzaktivität möglich, "die zur Bewusstlosigkeit und sogar zum Tod führen können".

Ledochowski fordert eine Beweislastumkehr: Nicht ein Konsument sollte beweisen müssen, dass er durch den Konsum eines Produktes geschädigt wurde - "sondern die Firma sollte den Beweis liefern müssen, dass ihr Produkt unschädlich ist". Und: "Wenn wir Nahrungsergänzungsmittel mit einem medikamentenähnlichem Charakter auf den Markt bekommen wie die kleinen Powershot-Dosen, die auf die kleine Menge bezogen höhere Koffeinkonzentrationen enthalten, sollten diese auch medikamentenähnliche Zulassungen durchlaufen."


Problematisch

Katharina Phillipp vom Verband der Ernährungswissenschafter (VEÖ) hält den Konsum von Energydrinks bei Unter-14-Jährigen für "sehr problematisch". Und auch Erwachsene sollten nicht mehr als einen Energydrink pro Tag konsumieren.
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) spricht sich für eindeutige Hinweise auf den Energydrinks aus, wonach "bestimmte Verbrauchergruppen wie Kinder, Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen auf den Verzehr von Energy-drinks verzichten sollten".

Bei der AGES heißt es, dass in den USA Energydrinks nicht geregelt seien und zum Teil sehr hohe Koffeingehalte aufweisen würden. In Österreich sei dies anders, weshalb "die in den USA thematisierten Probleme mit hohen Koffein-Gehalten in Getränken nicht auf österreichische Verhältnisse umgelegt werden können."

Koffeinaufnahme


Koffeinaufnahme in mg
typische Portionsgröße
Kaffee
50 bis 85
Tasse (150 ml)
Tee
14 bis 61
Tasse (200 ml)
Cola-Erfrischungsgetränk
25 bis 62
250 ml
Eistee
5 bis 24
250 ml
Getränk aus Kaffee-Extrakt
117
150 ml
Energy Drink
80
250 ml
Energy Shot
80
50 bzw. 60 ml
Medikamente
bis 200
1 Tablette
Koffein-Erfrischungsgetränk
175
250 ml

Reaktion

Reaktion von Red Bull: "Bedauerlicherweise leitet dieser Artikel seine Schlussfolgerungen zum Teil aus nicht-wissenschaftlichen Internet-Quellen ab und ignoriert weitgehend, dass Energydrinks einer strengen wissenschaftlichen Bewertung durch seriöse staatliche Behörden und Institutionen unterzogen wurden." Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe Energydrinks zehn Jahre lang untersucht und sei dabei zu dem Schluss gekommen, dass die Hauptbestandteile Taurin und Glucuronolacton gesundheitlich völlig unbedenklich seien. Das Gleiche gelte für die hinlänglich bekannte Wirkung von Koffein. "Eine 250-ml-Dose Red Bull enthält davon 80mg, genauso viel wie eine Tasse Kaffee." Weltweit hätten Behörden Red Bull für unbedenklich erklärt.

Letztes Update am 18.02.2011, 19:03

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Artikel vom 18.02.2011 17:00 | KURIER | Ernst Mauritz | « zurück zu Gesundheit


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