Mittwoch, 23. Feber 2011

» Registrieren / Anmelden

Formel 1: Zwischen Angst und Hoffnung

In der Diskussion um die Austragung des Rennens in Bahrain lassen die Teams eines vermissen: Entschlossenheit.

Letztes Update am 19.02.2011, 16:08

Bookmark and Share

Halber Bahrain-Dinar mit der Formel 1- Rennstrecke. Ein Staat, ein Grand Prix: Die Banknote bildet die Rennstrecke ab.

Achselzucken. Nichts als Achselzucken. Wenn man dieser Tage am Circuit de Catalunya durch das Fahrerlager der Formel 1 spaziert, könnte man meinen, die beiläufige Geste gehöre zum täglichen Krafttraining, so präzise und häufig wie die Rennfahrer und ihre Chefs die Schultern in die Höhe ziehen.

Ist der Saisonauftakt am 13. März in Bahrain in Gefahr? Achselzucken.

Noch bis Montag testen die Teams in Montmeló nahe Barcelona für einen Saisonauftakt, der von Tag zu Tag ungewisser wird. Im Golfstaat sollte mit dem ersten von zwanzig Saisonrennen der Startschuss für das längste und spektakulärste Jahr in der 61-jährigen Geschichte der Formel 1 fallen. In einem Land, das seit rund einer Woche von Massenprotesten und Unruhen erschüttert wird. In einem Land, dessen Bevölkerung gegen die Königsfamilie und deren Politik auf die Straße geht. In einem Land, in dem das Militär den Befehl bekommt, die Demonstrationen mit brutaler Härte in den Griff zu bekommen.


Friedlich

"Eigentlich war es dort immer ruhig und friedlich", sagt Weltmeister Sebastian Vettel, "aber an der Strecke bekommst du nichts mit von Missständen."

Es sind entscheidende Tage für die Rennserie. Anfang März steht in Bahrain die finale Testreihe auf dem Programm, die Seefracht der Teams ist längst auf dem Weg in den Persischen Golf, die ersten Mitarbeiter sollten Mitte nächster Woche nach Bahrain aufbrechen.

Bis spät in die Nacht berieten sich daher am Freitag die Team-Verantwortlichen in Barcelona. Mit dem Ergebnis, zu keinem Ergebnis gekommen zu sein. "Es wäre schade, das Rennen zu verlieren, aber diese Entscheidung liegt nicht bei den Teams, sondern bei Bernie Ecclestone und der FIA", spielt Red-Bull-Teamchef Christian Horner den Ball in Richtung Vermarkter und Weltverband. Doch dürfen sich die Teams so leicht ihrer Verantwortung entziehen? Auch wenn der Staat einen zweistelligen Millionen-Betrag für die Ausrichtung des Rennens überweist; auch wenn die Königsfamilie Bahrains 30 Prozent an der McLaren Group hält. "Man muss ganz klar sagen, dass die Formel 1 in Bahrain derzeit nicht Priorität hat", relativiert Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Hoffnung keimte Freitagabend auf. König Hamad bin Isa al-Chalifa rief zum Dialog auf, der Kronprinz habe alle Befugnisse erhalten, die Hoffnungen aller Bevölkerungsteile zu erfüllen. Die Sorge bleibt: "Ich habe Angst", sagt Kamui Kobayashi. Ob man den Japaner zu der Reise zwingen müsste? "Würdest du dort Urlaub machen? Na siehst du", entgegnet der Sauber-Pilot.


Letztes Update am 19.02.2011, 16:08

Bookmark and Share

Artikel vom 19.02.2011 15:00 | KURIER | Philipp Albrechtsberger, BARCELONA | « zurück zu Motorsport


Postings (Netiquette)

Um einen Artikel kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

Die Registrierung/Anmeldung auf KURIER.at ist kostenlos, ermöglicht Ihnen aber die Nutzung praktischer Funktionen – zum Beispiel:

  • Erinnerung an den Beginn Ihrer TV-Lieblingssendungen
  • Aktivieren von Merklisten und Suchagenten für immoKURIER
  • Posten von Kommentaren
  • Teilnahme an Gewinnspielen oder
  • Empfang von Newslettern

Anmeldung


Ich bin noch nicht registriert.
Ich bin registriert, mein Passwort lautet:
» Ich habe mein Passwort vergessen


Kommentare werden geladen...


Motorsporttabellen


Werbung