Glauben an Europa
Wettbewerbskraft und soziale Absicherung sind zwei Seiten einer Medaille.
Letztes Update am 11.03.2011, 17:25
Michael Bachner
Ein Befreiungsschlag sieht anders aus. Die Bekenntnisse aus Brüssel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Europas und zur Stabilisierung des Euro wurden schon zu oft abgelegt, als dass von ihnen so etwas wie Aufbruchstimmung ausgehen könnte. Aber sei's drum: Am Freitag blickte die Welt ohnehin fassungslos auf die Ereignisse in Japan. Da war es in der Trauer um die Opfer des Erdbebens fast schon euro/egal, welche Wortspenden sich die EU-Staats- und Regierungschefs dieses Mal haben einfallen lassen.
Portugal wird demnächst unter dem Euro-Rettungsschirm landen, für Spanien werden die Finanzierungsbedingungen ständig schlechter. Immer öfter wird vor der Zahlungsunfähigkeit Athens gewarnt. Angesichts der akuten Probleme ist es müßig, über die künftige Harmonisierung der EU-Finanzpolitik zu philosophieren. Faktum bleibt aber: Die Schuldenkrise muss gelöst werden. Nur wer Defizite reduziert, gewinnt Spielraum für die Zukunft. Je mehr dies über Wachstum und Konkurrenzfähigkeit gelingt, desto geringer werden die Einschnitte im Sozialen, bei Löhnen und Pensionen ausfallen. Das geht Hand in Hand. Fatal wäre es, die Wettbewerbskraft nur auf Kosten des Sozialen steigern zu wollen. Dann verlieren die Menschen endgültig den Glauben an Europa.
Letztes Update am 11.03.2011, 17:25
Postings
(Netiquette)
Um einen Artikel kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Die Registrierung/Anmeldung auf KURIER.at ist kostenlos, ermöglicht Ihnen aber die Nutzung praktischer Funktionen – zum Beispiel:
- Erinnerung an den Beginn Ihrer TV-Lieblingssendungen
- Aktivieren von Merklisten und Suchagenten für immoKURIER
- Posten von Kommentaren
- Teilnahme an Gewinnspielen oder
- Empfang von Newslettern
Kommentare werden geladen...
