Ges.m.b.H.: Josef Jamek

"Er bleibt mir als zierliche Gestalt in einem grünen Leinenrock in Erinnerung, ..."

Letztes Update am 21.03.2011, 19:27

Karl Hohenlohe Manche werden den Verstorbenen nicht gekannt haben und auch wenn sie den Namen hören, geht ihnen kein Licht auf.

Josef Jamek war zeitlebens ein leiser Mensch, unaufdringlich und von jener Höflichkeit, die man man heute immer öfter suchen muss. Vor ein paar Tagen ist er im 92. Lebensjahr verstorben, und ich glaube, dass man ihn nicht nur nicht vergessen wird, sondern auch nicht vergessen soll.

Josef Jamek war nicht nur ein hervorragender, revolutionärer Winzer - darüber hinaus hatte er auch noch ein Anliegen, das ihm zugleich Mission, Vision, Hobby, Lebensinhalt und Symbol war. Josef Jamek war die Wachau.

Als man vor vielen Jahrzehnten ein Kraftwerk in die Wachau bauen wollte, stieg dieser leise, unaufdringliche, höfliche Mann auf die Barrikaden und gemeinsam mit seinen Mitstreitern gelang es, die Wachau in ihrer einzigartigen Schönheit zu erhalten.

Er hat nie ein großes Hehl daraus gemacht, aber dafür gebührt ihm ein kleines Denkmal in den Köpfen der Wachauer und jener, die diese Landschaft lieben.
Er bleibt mir als zierliche Gestalt in einem grünen Leinenrock in Erinnerung, wie er damals noch im Gasthaus in Joching zwischen den Tischen stand und sich mit den Gästen unterhielt. Dann sah ich ihn noch ein letztes Mal vor dem Haus sitzend, den Blick auf die wunderschöne Umgebung geheftet, die ohne sein Zutun für uns und unsere Kinder nicht mehr dieselbe wäre.

Auf der Parte von Josef Jamek wird man sein Konterfei nicht finden, man hat das Bild eines Marterls auf der " Ried Klaus " eingefügt, darunter steht: "Sein Leben galt der Familie, den Weinbergen, der Wachau" . Und wer kann das schon von sich
behaupten?