Kapitalerhöhung nötig: Commerzbank zahlt dem Staat 14 Mrd. Euro zurück
Das Institut wurde in der Finanzkrise mit 18 Mrd. Euro an Steuergeldern gestützt. Den Löwenanteil will sie bis Juni erstatten - deutlich schneller als erwartet. Das nützt auf den Bankvorständen: Sie rechnen mit einer Gehaltserhöhung.Die Commerzbank will in den nächsten Monaten knapp 80 Prozent der in der Finanzkrise erhaltenen Staatshilfen zurückzahlen. Bis Juni werde das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut dem Bund 14,3 Mrd. Euro erstatten, teilte Vorstandschef Martin Blessing am Mittwoch mit. Die Commerzbank war in der Finanzkrise mit insgesamt 18,2 Mrd. Euro an Steuergeldern gestützt worden. Während sie die darin enthaltene stille Einlage von 16,2 Mrd. Euro nun weitgehend abbezahlen will, wird der Bund sein Aktienpaket vorerst behalten. Der Staatsanteil von 25 Prozent plus einer Aktie bleibe vorerst unverändert, sagte Blessing.
Durch die weitgehende Ablösung der stillen Einlage entgehen dem Staat Zinsen. Deshalb soll er von der Commerzbank 1,03 Mrd. Euro als Einmalzahlung bekommen. "Dem Bund und damit dem Steuerzahler entstehen durch die stillen Einlagen keine Kosten, er geht mit Gewinn da raus", sagte Blessing. Die durch die Sonderzahlung entstehende Rendite liege über den Refinanzierungskosten des Bundes zum Zeitpunkt der Ende 2008 und Anfang 2009 gewährten Kapitalspritzen. Dies wurde vom Bundesfinanzminsterium bestätigt.
Dividendenausschüttung ab 2012
Die Commerzbank war erst kürzlich dafür kritisiert worden, dass sie trotz ihrer Rückkehr in die schwarzen Zahlen im vergangenen Jahr auch 2010 keine Zinsen auf die stille Einlage zahlte. Die jetzt vereinbarte Sonderzahlung sei eine Gegenleistung dafür, dass der Bund die vorzeitige Ablösung eines Großteils der stillen Einlage akzeptiert habe, erläuterte Blessing. Zinsen auf den bei der Commerzbank bleibenden Rest wird der Bund voraussichtlich auch im laufenden Jahr nicht erhalten: Dividenden würden wahrscheinlich erst für 2012 gezahlt, sagte Finanzvorstand Eric Strutz.
Gleichzeitig erwartet die Führungsriege der Bank, dass nach der Rückzahlung eines Großteils der Staatshilfen die Vorstandsgehälter angehoben werden können. Gegenwärtig sind sie wie bei allen vom Steuerzahler gestützten Kreditinstituten bei 500.000 Euro gedeckelt. Nach Erstattung von mindestens 50 Prozent der Staatshilfen fällt diese Obergrenze laut Bankenrestrukturierungsgesetz aber wieder weg.
Teil 2: Kapitalerhöhung in zwei Stufen
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FTD.de, 06.04.2011
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