Kartellrechtliche Hürden: NYSE sieht Nasdaq-Gebot skeptisch
Die US-Technologiebörse Nasdaq scheint mit ihren Plänen für eine amerikanische Superbörse beim umworbenen Börsenbetreiber NYSE Euronext auf Granit zu beißen.Eine Kombination von NYSE und Nasdaq sei strategisch nicht attraktiv und berge "unüberwindbare kartellrechtliche Hürden", sagte eine der New Yorker Börse nahestehende Person. Die kombinierte US-Börse würde ein Monopol für das Geschäft mit Börsennotierungen bilden und das Geschäft mit Optionen in den Staaten dominieren.
Die Nasdaq OMX und die Rohstoffbörse ICE hatten am Freitag mit einem Gebot für den Betreiber der Wall Street über 11,3 Mrd. Dollar die Deutsche Börse übertrumpft. Die NYSE und der deutsche Konzern wollen bis Jahresende zur weltgrößten Börse fusionieren. US-Rivale Nasdaq versucht das mit einem Gegenangebot für die NYSE zu verhindern. Eine Zusammenlegung der beiden US-Handelsplätze würde aber zu einem massiven Arbeitsplatzabbau in New York führen, betonte die Person aus dem Umfeld der NYSE. Das sei aus Sicht der NYSE-Aktionäre wertvernichtend.
Deshalb kommt auch ein Angebot der NYSE für den Rivalen nicht infrage. "Die NYSE zieht keine Gegenofferte für Nasdaq in Betracht", sagte ein Sprecher. US-Medien hatten berichtet, dass die NYSE zum Gegenschlag ausholen wolle und den kleineren Konkurrenten schlucken wolle. Wie die NYSE über die Offerte der Nasdaq entscheidet, soll sich bis spätestens Donnerstag in einer Woche zeigen: Bis dahin will das Management zusammenkommen und darüber beraten.
Zwar wäre der von US-Politikern und Patrioten befürchtete Ausverkauf der Wall Street ans Ausland mit einer inländischen Lösung vom Tisch. Allerdings schwelt nun die Angst vor einem Jobverlust, vor allem wegen der von Nasdaq und der Rohstoffbörse ICE errechneten Synergien in Höhe von rund 740 Mio. Dollar.
Die Aktionäre der Deutschen Börse fürchten einen teuren Bieterkampf. Vielen Aktionären der NYSE dürfte der Baranteil des Nasdaq-Angebots gefallen, das 20 Prozent über der reinen Aktientauschofferte der Deutschen liegt. Die Deutsche Börse will ihr Angebot bisher aber nicht aufstocken. Bei einem Scheitern des Zusammeschlusses droht der DAX-Konzern Analysten zufolge aus dem globalen Fusionspoker auszuscheiden.
-
Aus der FTD vom 07.04.2011
© 2011 Financial Times Deutschland
Meine FTD.de
© 1999 - 2011 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet
VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet
VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote